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Klein Sibirien

Autor Antti Tuomainen
Verlag Rowohlt Polaris
ISBN 978-3-498-00126-1

„Alles Gute kommt von oben“ bekommt hier einen sehr konkreten Anlass…

Viel gerät in Bewegung
…in diesem fast als Tragikomödie daher kommenden Lokalkrimi (Thriller? In Finnland spielend), trotz der wachsenden Zahl an Toten, die eher nebenbei passieren – ungewollt und doch erwartbar. Denn „Rallye-Fahrer Tarvainen rast mit zu viel Promille und Selbstmordgedanken durch die schneebedeckte Einöde Nordfinnlands, als es am Himmel aufblitzt und kurz darauf etwas in sein Auto kracht. Das Etwas entpuppt sich als äußerst wertvoller Meteorit, so viel ist schnell allen Bewohnern des Örtchens Hurmevaara klar. Der Schatz wird vorübergehend in die Obhut von Pfarrer Joel gegeben, der als ehemaliger Militär nicht ganz kampfunerfahren ist. Was sich auszahlt, denn von dem Meteoriten hat auch das organisierte Verbrechen schon Wind bekommen.“ Ein vergnügliches Verwirrspiel nimmt seinen Lauf, tatsächlich mal von üblichen Klischees (fast) frei bleibend: Alkohol spielt eine Rolle, schweigsam sind die Finnen aber eher nicht.

Die Story
…hat vielerlei Facetten, siehe Religion (und beichten), siehe Rennen (neben Autos, auch von anderen als Tarvainen gefahren, auch Schneemobil – und schlicht Beine), siehe Beziehung: „Dabei hat Joel ganz andere Probleme. Seine Frau ist schwanger, nur wohl leider nicht von ihm.“ Er ist nämlich zeugungsunfähig, seit einem Minen-Unfall in Afghanistan… „Und so kämpft er gegen Berufskriminelle und andere Schatzsucher und fragt sich derweil, was für ihn in den Sternen steht.“ Spannend konstruiert, unterhaltsam geschrieben ist dieser Roman, für manche eine Achterbahnfahrt gar. Leser möge aufspringen, für gut 300 Seiten wahrscheinlich in einem Rutsch… HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter