Kafkas Leoparden
Autor | Moacyr Scliar |
Verlag | Lilienfeld |
ISBN | 978-3-940357-33-5 |
Das Nachwort von Übersetzer Michael Kegler sagt im Grunde alles (S. 127ff.) – auch noch wunderschön betitelt mit „Das tapfere Schneiderlein von Porto Allegre“. Auch deshalb, weil er in seiner Überschrift das Märchenhafte, besser: Sagenhafte an dieser Interpretation des brasilianischen Autors wenig unterschwellig deutlich macht … „Der berühmte rätselhafte Leoparden-Text von Franz Kafka, dessen Deutungsversuche Bücher und Abhandlungen füllen, ist für Moacyr Scliar … ein prophetischer Text, in dem sich künstlerisch und literarisch das „seinerzeit herrschende Unbehagen in der Kultur (um Freud zu bemühen)“ übersetzt: eine Vorahnung des Holocaust.“ Was bei ihm dann diese Geschichte wird, zusammen gefasst auf der U4: „Ein Geheimauftrag Trozkis, der Verlust wichtiger Informationen und die Fallstricke einer klugen Kombinationsgabe machen dem jungen russischen Juden Benjamin im Prag des Jahres 1916 das Leben mehr als schwer. Schließlich scheinen die Antworten auf alle Fragen in den geheimnisvollen Worten zu liegen, die auf einem Zettel stehen, den B. von einem Schriftsteller namens Franz Kafka erhält – ein Zettel, der nicht nur in Prag, sondern noch Jahrzehnte später im Brasilien der Militärdiktatur über Schicksale entscheiden wird.“ So entsteht eine fast elegant-rasante Abfolge von Geschehen, die in eine völlig andere Richtung voran schreitet als fürs Erste gedacht … – Erschienen in der Reihe Lilienfeldiana: Besondere Texte der Weltliteratur, liebevoll gestaltete Bändchen, in Leinen und mit Leseband. HPR