Jezebels Tochter
Autor | Wilkie Collins |
Verlag | dtv |
ISBN | 978-3-423-14333-2 |
Ein „Criminal-Roman“ – und nach Aussage des Verlags der erste in der Roman-Geschichte, in dem ein Detektiv auftritt: „Wilkie Collins gilt als Vater des modernen Detektivromans“, original erschienen 1880. Dass die Geschichte zudem fast ausschließlich in Frankfurt am Main spielt, obwohl von einem Briten verfasst, bringt zusätzlichen (Lese-)Charme ins Spiel – fast hin zum Lokalkrimi, hier verbunden mit historischem Roman. Früh wird dem Leser klar, dass die „verführerische Witwe“ tatsächlich Täterin ist, eine Mehrfach-Mörderin gar. Wie sie auch dem Laien-Detektiv die Sinne verwirrt, wird diesem erst nach und nach klar – und zu spät, wie es scheint, einen weiteren Mord zu verhindern. Dies erklärt nebenbei auch den Spitznamen jener Dame, der auf die entsprechende Figur in der Bibel schielt. Und die ihre sympathischen Züge hat, wenn die etwas andere Art ihrer Motivation zu Tage tritt … Die Spiel-Zeit liegt übrigens deutlich früher, um 1830, denn der Protagonist berichtet aus der Sicht des Alterswaisen, auf die damalige Zeit zurück blickend. Und doch ist´s ein für bald Ende des 19. Jahrhunderts zeitgemäßer Roman, steht doch auch ein „Irrer“ mit im Zentrum des Geschehens. Mit dem des Detektivs Tante auf sehr ungewöhnliche Weise umgeht, als Erbin ihres Mannes dessen gutes Werk fortsetzend, womit sie diesen „Irren“ quasi heilt. Vielerlei Verwicklungen machen das Geschehen besonders spannend, die beim Übersetzen offenbar nur sanft aktualisierte Sprache lässt das Früherzeitige immer wieder anklingen: Sehr zu empfehlen. – Dtv hat weitere „Criminal-Romane“ vom Autor veröffentlicht: „Die Frau in Weiß“ und „Der Monddiamant“ – bin schon gespannt J … HPR