Jenseits vom schnellen Gewinn
Autor | Stefan Fourier |
Verlag | sonstige |
Seiten | 192 Seiten |
ISBN | 3280053919 |
Preis | 24,90 |
Englische Begriffe sind manches Mal griffiger als schwerfällige deutsche – daher stellt der Autor auch die „Changeability“ von Unternehmen in den Mittelpunkt seiner Betrachtung (an anderer Stelle dann durchaus Wandlungsfähigkeit genannt), was mich an die gerne zitierte „Employability“ von Mitarbeitenden erinnert. Bei GABAL nutzen wir statt dessen tatsächlich deutsche Schlagwörter in unserer Zielbetrachtung, nämlich „Zukunftsfähigkeit von Unternehmen“ und „Persönliches Wachstum“ der Menschen (*). Entscheidend für zukünftig nachhaltigen Erfolg sei es, so der Autor, dem Wandel immer einen Schritt voraus zu sein – so entstehen die Champions von morgen. Jene, die zwar eine Strategie entwickeln, diese jedoch immer infrage stellen statt ihr immer gläubig zu folgen. Stefan Fourier stellt im Grunde sein Beratungskonzept vor, dem er offenbar auch im eigenen Unternehmen „humanagement“ folgt, dessen Name PE und OE vereint, um es langfristig stark zu machen. Das hier vorgestellte Buch führt den Leser durch drei Schritte, nach der Einleitung „Verschlüsselt: Champions, Normalos und Todgeweihte: Warum kommen einige Unternehmen mit Veränderungen besser klar und andere überhaupt nicht?“. Schon hier ist der Autor provokant, das zieht sich dann auch durch den weiteren Inhalt:
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Erfolgsrezepte, die Unternehmen umbringen können
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Champions müssen grundsätzlich anders sein
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Der Weg zum Champion ist einfach, aber nicht leicht!
Schön, dass es Zwischenbilanzen gibt, die einerseits kompakte Zusammenfassungen bieten, zum Anderen thematisieren, womit Leser sich befassen sollte, eine Art Hausaufgaben also – Gewinne (beantwortete Fragen) neben Verbindlichkeiten (offene Fragen), also eine etwas eigenwillige Bilanzierung … Ein Beispiel gefällig? S. 57, Zitat aus der „Ersten Z.“: „Hinter die in den vergangenen Jahrzehnten geschaffenen Methoden der Operational Excellence, beispielsweise total quality management, six sigma oder continuous improvement, gibt es kein Zurück. – wie lässt sich das Ausschnitthafte, die häufige Einseitigkeit und Starrheit der vielen einzelnen Bausteine der O. E. überwinden, unter einen einigenden Gedanken stellen und flexibilisieren?“ Oder S. 132 (Zweite Z., die abschließende Zeile): „Wandlungsfähigkeit entsteht gerade nicht in starken Unternehmenskulturen, sondern dort, wo Dinge immer wieder infrage gestellt werden. – Wie lässt sich verhindern, dass Chaos ausbricht, wenn alles ständig infrage gestellt wird? Welche Denkmuster und Handlungsstile helfen, das rechte Maß zu finden?“
„Das Prinzip 1:10“ (S. 89ff.) sei heraus gegriffen als Beispiel dafür, was der Autor dann an konkreten Ansätzen für erfolgreiches Umsetzen in den Alltag diskutiert: „Das Verhältnis 1:10 ist sicher kein Naturgesetz, aber es scheint mir eine praktikable Formel zu sein für die annähernd ideale Größe einer Gruppe, die sich noch von einer einzelnen Person prägen lässt …“. Durchgängig im Buch ist auch, dass Fourier konkrete „Fälle“ aus der Praxis zitiert und so rasch begreifbare Geschichten einbaut, sei es anonymisiert, sei es – wie an dieser Stelle – mit Nennung. W.L. Gore & Ass. (siehe Goretex) trennt konsequent Firmenteile ab, sobald 150 Mitarbeitende überschritten sind; beim Autozulieferer Magna liegt die Grenze bei 300.
Zu den drei Ebenen der Unternehmenskultur , nach Edgar Schein (S. 122ff.): „Die erste, gewissermaßen äußere Ebene, umfasst die sichtbaren Verhaltensweisen, das Logo, die Einrichtung der Geschäftsräume, das gerahmte Leitbild an der Wand, die Kleidung und den Sprachgebrauch …Die zweite Ebene… umfasst das Gefühl, wie die Dinge sein sollten. Damit sind Werte wie Ehrlichkeit und Kundenorientierung gemeint … Die dritte Ebene ist die entscheidende. Hier sind all die unbewussten Grundannahmen verortet, die tagtäglich das Verhalten aller beeinflussen. Das ist sozusagen der Bauch des Unternehmens.“ Konsequenzen daraus füllen die nächsten Seiten …
Eine Quintessenz (und letztlich Auflösung zur Einleitung) findet sich im abschließenden Kapitel „Entschlüsselt: Der genetische Code der Robusten“ (S. 180ff.), u.a. mit der Abbildung einer „Fünfer-Helix, zusammen gesetzt aus den Strängen Struktur – Prozess – Mensch – Netzwerk – Kultur und verbunden durch die Basen Sinn, Vertrauen, Offenheit und Verantwortung“.
PS: Auf der Website www.humanagement.de finden Sie die Chance, sich für den Naewsletter anzumelden. Auf Xing finden Sie in der Gruppe Change-Excellence Einblick in die Fourier´sche Denke.
(*) Vielleicht sind Ch. und E. dann „der Weg zum Ziel“ … Wissen im Unternehmen und desen Pflege sowie Weitergabe ist sicherlich ein Fortsetzungsthema dazu, weswegen GABAL das Jahres-Symposium 2011 auch unter das Motto stellt „Wissen vernetzen – auf Weiterbildung setzen“, den eigenen aktualisierten Claim aufgreifend – siehe www.symposium.gabal.de.