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Jenseits der Zeit

Autor Cixin Liu
Verlag Heyne
ISBN 978-3- 453-31766-6

„Die Trisolaris-Trilogie, Band 3“ schließt diese Reihe also ab, mit nochmals einem dicken Band – dieses Mal ca. 950 Seiten … U.a. mit Erschließen der 4. Dimension (z.B. S. 378ff.), dazu passend der Titel…

Weit in der Zukunft
… landet Leser schließlich mit zumindest einer Hauptperson: Cheng Xin, die Nachfolgerin des Wandschauers wird und die Geschehnisse durch mehrere Jahrhunderte begleitet und beeinflusst, durch Kälteschlaf-Phasen unterbrochen. Wie derlei (und anderes Technisches) funktioniert, deutet der Autor nur an – teils mit Hinweisen auf aktuellen Forschungsstand. Insofern ein selten penibler SF-Autor! Und es geht hart auf hart: „Ein halbes Jahrhundert nach der Entscheidungsschlacht hält der Waffenstillstand mit den Trisolariern immer noch stand. Die Hochtechnologie der Außerirdischen hat der Erde zu neuem Wohlstand verholfen, auch die Trisolarier haben dazugelernt, und eine friedliche Koexistenz scheint möglich. Der Frieden hat die Menschheit allerdings unvorsichtig werden lassen. Als mit Cheng Xin eine Raumfahrtingenieurin des 21. Jahrhunderts aus dem Kälteschlaf erwacht, bringt sie das Wissen um ein längst vergangenes Geheimprogramm in die neue Zeit. Wird die junge Frau den Frieden mit Trisolaris ins Wanken bringen – oder wird die Menschheit die letzte Chance ergreifen, sich weiterzuentwickeln?“ Diverse Optionen scheinen offen, auch über die derzeit zurück gehaltene Konfrontation mit den Wesen des Dreisonnen-Systems hinaus – doch welche ist / sind wirklich gangbar?

Wächter à la Suicide-squat?!
Das Dimensionen-Thema greift der Autor mehrfach auf, bis hin zu 10D: Wie ist das mit dem Wechsel zwischen Dimensionen, siehe 4D – 3D?! Lassen sich darauf Waffen entwickeln? Mit welchen Konsequenzen (z.B. 789ff.)? Ein durchaus interessantes Thema, weil schwer vorstellbar – zumindest angedeutet versteht Leser das dann besser. Denn dieser SciFi ist durchaus klassisch-technisch, siehe: Antriebe (z.B. S. 100ff.), Lichtgeschwindigkeit (z.B. S. 251ff., 702ff.), Universum (S. 861, S. 896f.)… Doch auch philosophisch, gar linguistisch: Metaphern in Märchen (ausführlich erläutert S. 581ff.) spielen eine gewichtige Rolle, wenn Yun Tianming eine Botschaft an Cheng Xin geben kann (S. 556 und rundum), als Geisel der Solarier – und damit an „die Menschheit“. Fragen von Schuld und Fairness poppen auf, werden von handelnden Personen ausgiebig diskutiert… Schließlich erweist sich eine Bestrafungs-Aktion als ziemlich final, siehe meine Zwischen-Überschrift! Mehr zu verraten, würde Spoiler erzeugen: Holen Sie sich die Spannung beim Lesen, ich erhalte sie Ihnen! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter