Im Untergrund
Autor | Patrizia Schlosser |
Verlag | HoCa |
ISBN | 978-3-455-00649-0 |
„Der Arsch von Franz Josef Strauß, die RAF, mein Vater und ich“ beschreibt die Recherche zu einem evt. weiter aktiven Trio, vor allem durch Banküberfälle in den vergangenen Jahren. Was mich erinnerte: Ich habe mich immer wieder gefragt, ob eine damalige Freundin auch abgedriftet sein mag, sich radikalisiert hat – sie konnte ich nie mehr wieder finden…
Auf der Suche nach den letzten RAF-Terroristen
…titelt die Rückseite des Taschenbuchs, mehr als 250 Seiten umfassend und nun die vorher als Blog veröffentlichte Geschichte zusammen fassend: „Wie Phantome tauchen die letzten drei aktiven Mitglieder der RAF immer wieder auf, um bewaffnet mit Panzerfaust und Schnellfeuergewehren Supermärkte und Geldtransporter zu überfallen. Wer sind die drei? Wie überleben sie „im Untergrund“? Und gehören sie überhaupt wirklich zur RAF? Gemeinsam mit ihrem Vater, einem grantelnden bayerischen Polizisten in Rente, macht sich Patrizia Schlosser auf die Suche nach ihnen. Sie trifft Anwälte und Ermittler, ehemalige Weggefährten und RAF-Mitglieder und erhält so Einblick in eine verschwiegene Szene. Basierend auf einer Audible Original Podcast-Produktion.“ Dazu passt dies: Tatsächlich poppen immer wieder poppen Rückschauen und weitere Berichte in den Medien auf …, siehe https://www.spiegel.de/plus/raf-wie-zwei-pilzsammler-die-raf-auffliegen-liessen-a-00000000-0002-0001-0000-000167507108.
Führen viele Wege zum Ziel?
Die Autorin geht vielerlei Wege, Kontakt zu finden – und reist dazu viel, sei es innerhalb Deutschlands oder auch international, durchaus berechtigt: Gab es doch innige Beziehungen etwa zur PLO. Die wenig rühmliche Rolle der Staatsgewalt beim Überfall auf israelische Olympia-Aktive 1972 in München begleitet die Geschichte, wenn die Journalistin bei Treffen mit dem Vater behutsam dieser eingebetteten „Story in der Story“ folgt. Sehr modern im Stil, der ersten Schreibe geschuldet – und somit zum Dialogischen heutigen Journalismus passend. Um neugierigen potenziellen Lesern schon mal den Zahn zu ziehen: Den Kontakt hat sie vergebens gesucht, bisher jedenfalls, durchaus erwartbar. Neues zu meiner „alten Freundin“ fehlt also auch mir nach wie vor …HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de