Im Jahr des Hasendrachen
Autor | Christian Y. Schmidt |
Verlag | Verbrecher Verlag |
ISBN | 978-3-943167-21-4 |
„Zwei weitere chinesische Jahre“ als Untertitel deutet schon einige Aspekte an, die dann auch im Vorwort des Autors geklärt werden: Das Büchlein schließt an frühere an, u.a. „Im Jahr des Tigerochsen“, die er aus diversen Veröffentlichungen aus zehn Jahren Asien (acht in China) destilliert hat, wie er das nennt. Angedeutet ist auch schon, dass es das dann war für ihn, was die Kolumnen für die Berliner tageszeitung angeht, aus unterschiedlichen Gründen, u.a. einem, der viele Journalisten heute umtreibt: Bezahlung … Der Titel selbst kommt als Metapher daher, die wiederum offenbar selbst wieder eine solche ist (resp. früher war), siehe Klappentext: „Im alten China war der Hasendrache eine mit Sprengstoff gefüllte Granate, mit der sich auch die dicksten Mauern brechen ließen.“ Zugleich ist´s ein Wortspiel rund um die Bezeichnungen der Jahresläufe im chinesischen Horoskop. Tatsächlich bietet die Sammlung 53 Kolumnen, also für jede Woche eines Jahres eine, von „Zeitenwende“ über u.a. „Hilfe, ich germanisiere!“ und „Komm rüber, Karl-Theodor!“ bis zu „Supererklärer vs. Supererklärer“ und „Baibai, Pengyoumen“. Angedeutet zeigt sich hier auch schon, dass er aktuelle Themen (auch von außerhalb) Chinas aufgreift und launig mit chinesischem Erleben (resp. Erleben in China) verquickt – durchaus kritisch, übrigens. Etwa wenn es (auch im Anhang) um „Ai Weiwei und die deutsche Presse“ geht, der er unterstellt, sich die falschen Protagonisten zu wählen, China-kritisch zu schreiben: Lt. dem Autor ist eben dieser durchaus etablierte Künstler dafür wenig(er) geeignet. Ein Index hilft das Aufsuchen von Titeln, Themen und Namen. Eine vergnüglich-nachdenkliche Lektüre, fürs Aufheitern unterwegs bestens geeignet! HPR