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Ich weiß, dass du lügst

Autor Paul Ekman
Verlag sonstige
Seiten 512 Seiten
ISBN 978-3-499-62718-7
Preis 11,99

Sie kennen die Mittwoch-Abend-Serie auf VOX, kurz nach 21 Uhr? „Lie to me“, mit einem exzellent gecasteten Schauspieler in der Rolle des Dr. Cal Lightman, der den Wissenschaftler Paul Ekman „spiegelt“, der diese Serie tatsächlich wissenschaftlich begleitet. Wenn sie auch in späteren Folgen immer mehr in Action und ins Spektakuläre abgleitet, finden Sie doch viele eingehende Situationen mit Erklärungs-Sequenzen, an welchen Mikro-Mimiken der eine oder andere Gefühlszustand erkennbar ist (oder zumindest sein kann). Sie kennen Sie noch nicht? Dann nutzen Sie die nächst mögliche Gelegenheit, mal eine Folge zu sehen. Wenn das hoffentlich zu dem Zeitpunkt noch möglich ist, zu dem Sie diese Buchbesprechung lesen.

Denn in diesem Taschenbuch finden Sie die Grundlagen dessen, was verfeinert verfilmt wurde: Welche winzigen Gesichtsbewegungen zeigen dem Gegenüber, dass die andere Person jetzt lügt? Im Grunde ist das ein Buch über Tarnen und Täuschen – und Entdecken dieses Tuns. Wobei die Mimik tatsächlich nur ein Teil ist, allerdings einer, der bis Ekman in dieser Form „unterbelichtet“ geblieben war: Gesten als zweiter Aspekt (siehe Griff an die Nase = Pinocchio-like, oder ans Ohr etc.) sowie die Art des Formulierens (wenige oder viele Details?) spielen ebenfalls eine große Rolle.

Ein ausführlicher Anhang fasst Täuschungshinweise und mögliche Offenbarungshinweise sowie andere Verhaltensmerkmale für Lügen übersichtlich zusammen. Der Band ist zugleich Aufarbeiten der Historie dieser „Lügenwissenschaft“ wie ein Füllhorn an Beispielen aus der Zeitgeschichte, ähnlich umgesetzt übrigens in „Lie to me“ mit klaren Bildern entsprechender Mimik in Situationen von Lügen, aber auch Ekel, Scham und Angst…

Hanspeter Reiter