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Hüttentod

Autor Mia C. Brunner
Verlag Gmeiner
ISBN 978-3-8392-0700-0

„Allgäu-Krimi (Kommissare Jessica Grothe und Florian Forster Band 8)“ bietet weit mehr als „nur“ einen Lokal-Krimi, auf annähernd 300 Seiten.

Philosophen unter sich
…resp. unter einander, so schaut´s aus: Zwei Uni-Experten ermordet, ein halbes Dutzend Studis noch dazu, wenn auch einer davon anscheinend weitab von beiden Morden verblieben war: Was ist da bloß los (gewesen)? Rätsel über Rätsel, die die Kommissare erst nach und nach zu entschlüsseln vermögen. Auf dem Weg dorthin passiert einiges mehr, inkl. Anschlägen aufs Forstersche Leben… Nun, das ist die Geschichte kurz gefasst: „Den Urlaub in den Allgäuer Alpen bei Oberstdorf hat Hauptkommissar Forster sich anders vorgestellt. Erst der schwere Lawinenabgang, dann die Leiche eines Professors auf der eingeschneiten Berghütte. Hat einer der fünf Studenten in der Herberge etwas mit seinem Tod zu tun? Und wie ist es möglich, dass viele Kilometer entfernt zur gleichen Zeit ein zweiter Mord geschieht, bei dem alle Indizien ebenfalls auf diese fünf jungen Menschen hindeuten? Als Forster der Lösung näherkommt, gerät er in Lebensgefahr …“ und kriegt danach quasi eins liebevoll „auf die Mütze“, von seinem Ehe-Gespons nämlich, die ja selbst mit ermittelt – und das durchaus hilfreich, mithilfe des „zuhause“ verbliebenen Kollegen.

…und doch letztlich ziemlich prosaisch!
Doch da gibt es vielerlei Hindernisse bei Seite zu räumen, siehe etwa Kommunikation, trotz Handys (kein Empfang), Festnetz (Kabel hinfort) und Funk (sabotiert, wie sich heraus stellt): Tja, so kann´s gehen! Ähnlich wie beim Auseinandersetzen mit Wittgenstein, der postum eine gewichtige Rolle für die beiden Philosophen-Profs gespielt hat, wie sich zeigt – pro & con (S. 106f. usw.). Was sich für den einen zu einem verrückten Spiel auswächst (S. 120f. etc.), während der andere bei ihm … nun: anderes entdeckt… Doch das möge die Leserschaft sehr heraus finden  … „Unvollkommene Perfektion ist das perfekte Alibi“ als Leitspruch des einen lässt den Kommissar durchaus ins Grübeln kommen (S. 200f. z.B.) – und führt ihn letztlich zur Lösung vons Ganze! Welche Rolle eine der Studentin ausfüllt, die mit Asperger anders zu verstehen ist (S. 248f. usw. usf.), muss ich auch erst zeigen: Die Autorin versteht es exzellent, ihre Leserschaft auf diese verwirrende Ermittlungs-Reise mitzunehmen, mit immer wieder neuen Volten – bis hin zur sich anbahnenden Lösung, fein! Spannend, unterhaltsam – gar: weiterbildend! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter