Good vibrations
Autor | Stefan Kölsch |
Verlag | Ullstein |
ISBN | 978-3-550-05052-7 |
„Die heilende Kraft der Musik“ fokussiert Neuro-Aspekte, weshalb es mich natürlich besonders interessiert hat (auch als Herausgeber von „Hirnforschung und Weiterbildung“ bei Beltz). Und just ist eine gleich doppelseitige Besprechung in der FAS vom 09. Juni 2019 erschienen, als Interview mit dem Autor: „Musik verändert die Chemie des Gehirns“ als zentrale Aussage des Buches in der Headline…
Hirn, Sprache und Musik
Tatsächlich haben Sprach und Musik eine Menge miteinander zu tun, was das Verarbeiten im menschlichen Gehirn angeht. Womit gerade Musik vielerlei Chancen bietet, Gehirn und Körper gesund zu erhalten oder wieder gesunden zu lassen. Denn „Musik hält fit und macht gesund – und dies auf allen möglichen Ebenen, wie die Forschung beweist. Stefan Kölsch, international führender Neurowissenschaftler auf diesem Gebiet, beschreibt so anschaulich wie fundiert die Auswirkungen von Musik auf unser Gehirn, unsere Emotionen und unseren Körper und zeigt, wie die neuen Erkenntnisse für jeden praktisch anwendbar sind.“ Was mich auch an den Film über König George VI. erinnert hat, sehr eindrücklich: Darin (nach einer wahren Geschichte!) schafft es Sprach-Therapeut Lionel Logue, Prinz Albert von seinem Stottern soweit zu „befreien“, dass dieser in öffentlichen Reden besser zurecht kommt. Im Film „The King´s Speech“ lässt er ihn beim ersten Beschnuppern singen statt sprechen – und siehe da: Das funktioniert frei von Stocken!
Musik kann heilen helfen
Dieses Beispiel fehlt zwar bei Kölsch, dafür bringt er vielerlei Beispiele und Studien, alle sehr überzeugend! Denn „Musik ist nicht nur schön ‒ sie bewahrt auch unsere Gesundheit, hält jung und verbessert den Spracherwerb. Sie hilft bei Schlaganfall, chronischen Krankheiten und Demenz. Sie wirkt geradezu Wunder bei Wachkomapatienten. Die Bedeutung von Klängen und Melodien für unsere Psyche und unseren Körper findet immer mehr Beachtung und ist inzwischen unumstritten. Stefan Kölsch zeigt uns anhand vieler Beispiele aus seinem Forschungsbereich, weshalb Musik in allen Formen eine immer größere Rolle bei der Vorbeugung und Behandlung ganz unterschiedlicher Krankheiten einnimmt, sodass sie inzwischen einen neuen Wissenschaftszweig in der Gesundheitsforschung fundiert. Und er liefert zahlreiche konkrete Tipps, wie jeder von uns mit Musik im Alltag sein Wohlbefinden unterstützen und fördern kann.“ In vier Teilen (plus Einführung und Schluss) führt der Autor seine Leser unterhaltsam wie informativ durchs Thema: 1 Eine Welt ohne Musik wäre eine Welt ohne Menschen, 2 Musik und Emotionen: Ein Leben mit Musik ist ein längeres Leben, 3 Was geschieht im Gehirn, wenn Musik Emotionen hervorruft? 4 Wie Musik bei Krankheiten hilft. Darin sind vielerlei konkrete Tipps geboten, für eigenes Anwenden wie auch fürs Einbauen in Therapien. Relevant also indirekt auch für Trainer, Coaches, Berater! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de