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Gescheiter scheitern

Autor Burmeister/Steinhilper
Verlag sonstige
ISBN 978-3-89670-805-2

 „Eine Anleitung für Führungskräfte und Berater“ mit viel Resilienz dahinter, sozusagen … Das Arbeitsbüchlein sorgt für eine Menge Anregungen für Sie, ob nun Führungskraft, Trainer oder Berater. Verbunden mit Tools, die teils durchaus zu den bekannten gehören, trotzdem wertvoll sind, in diesen neuen, veränderten Zusammenhang gestellt. Ist der Anspruch der Autoren (selbst Organisations- und Personal-Berater und -Trainer) doch, einen Perspektiv-Wechsel zu provozieren: „weg vom Verschweigen und von individuellen Schuld-zuweisungen, hin zu Analyse, Neubewertung und letztlich zu einer Organisationskultur, die Misserfolge als mögliche Folge jedes Handelns zulässt.“ Eben: lösungsorientiert! Dazu gehört zunächst, „sich seiner selbst bewusst sein“ (S. 36ff.), mithilfe von Selbstwert (Differenzieren zwischen Person und Situation), Reflexion (Wissen über Fähigkeiten und Grenzen) und (aufrechte) Haltung gegenüber Scheitern. „Schlussfolgerungen zum Scheitern auf drei Ebenen“ (S. 74ff.) bezieht sich auf Individuum, Rolle als Führungskraft und Organisationsebene resp. Beraterfunktion. Dieses Zusammenfassung der vorigen Präsentation und Diskussion wird anschließend ergänzt um „Praxisbeispiele aus der Wirtschaft“, u.a. Entwickeln einer Fehlerkultur bei Toyota, Wechsel der Perspektive bei 3M (Post-it) und Bionade (inzwischen leider konterkariert durch die „Weiter“entwicklung nach Verkauf des Unternehmens; ändert nichts an Beispielhaftigkeit fürs Thema!). Konkrete Empfehlungen (S. 82ff.) helfen, die „Gelassenheit als Balance zwischen loslassen und zulassen“ zu erreichen. Resp. andere diese erreichen zu lassen … Ein eigenes Kapitel ist den „Tools zum gescheiteren Scheitern“ gewidmet (S. 86ff.), nämlich:

  • Die Kunst des Scheiterns – was hilft uns dabei? (Workshop)
  • Gescheiter Scheitern – Lernen aus Projekten, über die man nicht gerne spricht („)
  • Gescheitert – was machen wir aus der Krise? („)
  • Überbringen schlechter Nachrichten (Leitfaden).

Und der hat es in sich, wenn auch altbekannt (formuliert von Co-Autorin Roswita Königswieser): Es geht um den (auch visualisierten) Prozessverlauf in Krisen, der anwendungsorientiert diskutiert wird: Schock – Hoffnung auf Rückgängigmachen – Aggression – Depression – Trauerarbeit … neue Identität.

Fazit: Lesen, nutzen! – HPR

Hanspeter Reiter