George Grosz in Berlin
Autor | Tobias Hoffmann/Ralph Jentsch (Hg.) |
Verlag | Kerber |
ISBN | 978-3-7356-0520-7 |
Großer Cartoonist
Karikaturen, Cartoons, comiceske Malerei (siehe etwa S. 112f.): Vielerlei Stile pflegte der „politische Künstler im Berlin der Weimarer Republik“, als der er in den Katalog eingeführt wird (S. 11ff.). Seinen Lebens- und Schaffensweg zeichnen dabei exzellent schon die Zwischen-Überschriften nach: Großstadt-Apache, Provokateur und Dandy * Kriegsgegner und Mitarbeiter des Malik-Verlags * Verfechter revolutionärer Kunst * Dada-Marschall * Politischer Beobachter und Akteur – als den ihn unsererseits besonders kennt * Vertragskünstler des Galeristen Alfred Flechtheim * Kostüm- und Bühnengestalter am Theater * Angeklagter im „Gotteslästerungs-Prozess“ * Fotograf und Emigrant – gerade noch rechtzeitig 1932. Sein reichhaltiges Oeuvre spiegeln Ausstellung wie Katalog exzellent…
Werk und Leben im Überblick
139 Katalog-Nummern sind geboten, dazu kommen auf den 180 Seiten neben der Einführung eine Zeittafel (S. 164ff.), ein Berliner Stadtplan von damals – und diverse Foto-Dokumente zu seiner Person, einleitend aus abschließend. Zeichnungen, Fotografien und Malerei, gar Collagen (S. 152ff.) wirken an und für sich, dazu kommen ergänzend Cover von Zeitschriften und Theaterzettel, die sein Wirken zusätzlich dokumentieren. So bilden die Herausgeber den Rahmen: „George Grosz (1893-1959), dessen Werk ohne die Revolution 1918 und die Wirren der Weimarer Republik nicht denkbar wäre, ist einer der wichtigsten Berliner Künstler. Und auch im New Yorker Exil lassen ihn die politischen Ereignisse, die vom Berlin unter nationalsozialistischer Herrschaft ausgehen, nicht los. Der zweite Weltkrieg, der spanische Bürgerkrieg und die atomare Bedrohung werden zum Auslöser für Kriegsdarstellungen und apokalyptische Untergangsvisionen. Die Retrospektive schöpft ausschließlich aus den reichen, überwiegend privaten Berliner Sammlungsbeständen und zeigt, welch künstlerisches Potential von Grosz in dieser Stadt vorhanden ist, auch im Hinblick auf ein mögliches George Grosz-Museum in Berlin.“ Darauf darf man gespannt sein! HPR