Generative KI und die Künste
Autor | Jürgen Riethmüller |
Verlag | Merz Akademie |
ISBN | 978-3-937-9842-7 |
„Was tun mit einem „stochastischen Papagei“, der malen, dichten und komponieren kann? (edition orange)“ bietet den Starter zur neuen Reihe (hg. von Barbara M. Eggert, siehe S. 76 – auf weitere darf die Leserschaft gespannt sein!) mit 80 Seiten all in.
Kunstvolle Intelligenz?!
Das ließe sich ergänzend fragen (von mir formuliert, zum Kern des Essays), zusätzlich zum häufig diskutierten Aspekt, ob diese KI das nun tatsächlich sei, eine Intelligenz, wenn auch „künstlich“?! Denn darum geht´s: „Seit dem überraschenden Durchbruch generativer KI-Modelle ist die alte Debatte um künstliche Intelligenz in aller Munde, wobei die zugehörige Diskussion oft erstaunlich undifferenziert ist; die Rede ist dann von „der“ KI und was ihr Aufkommen für „uns“ bedeutet – und selbstverständlich auch von „ihren“ (vielen) Gefahren. Es erstaunt nicht, dass auf diesem Weg über Phrasen wie „KI ist die Zukunft“ nicht allzu weit hinauszukommen ist, hierzulande meist gepaart mit der Warnung, diese bloß nicht zu verpassen. Ausgehend von der Beobachtung, „KI ist die Gegenwart“ versucht Merz Akademie-Dozent Jürgen Riethmüller diesem Defizit aus kulturtheoretischer Perspektive ein wenig abzuhelfen, indem er sich ganz auf die Frage der künftigen Rolle generativer KI-Modelle in den Künsten konzentriert. Hier scheinen die Stärken dieser Anwendungen erstaunlicherweise insbesondere im fiktionalen Bereich der (transmedial) „erfundenen Bilder“ zu liegen.“ Da geht es etwa um sinn-freies, bedeutungs-loses „Sprechen“ (S. 12) mit direktem Bezug auf Chomsky – ums text-to-image-Ergebnisse mit diversen Tools (S.30 – apropos: ja, ein Tool, keine Bewusstseins-nahe „Intelligenz“, siehe z.B. S. 45!) – um „Emotionen“ aus affective computing (S. 40f.) – und auch Comics sind mehrfach benannt…
Brisanz & Resonanz
Interessant, dass dies gerade am 09. Oktober in der FAZ erschienen ist: „Wie KI für die Kunst genutzt werden darf“ … Ebenfalls bemerkenswert die aktuelle Empörung aus dem illustren Kreis der Illustratorenschaft zur 2024er Vorlese-Kampagne der Stiftung Lesen mit KI-generierten Bildern – primär via Instagram… Was deutlich macht, wie brisant das Thema ist, das hier angestoßen wurde! Und da unsereins schließlich auch zur „kreativen Klasse“ gehört, als in der Weiterbildung Tätige: lesen & darüber reflektieren! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de