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Futu.re

Autor Dmitry Glukhovsky
Verlag Heyne
ISBN 978-3-453-31554-9

Der neue „Millionen-Bestseller aus Russland“ stammt vom Autor von Metro 2033 (und inzwischen auch 2034), von mir ebenfalls besprochen, um das herum sich ein „Universum“ an Mitschreibenden entwickelt hat: interessantes Konzept! Hier sind wir einige Jahrhunderte weiter – und diverse Milliarden Menschen. Entgegen aller Erwartungen heutiger Zeit unterstellt der Autor, eine Vervielfachung der heutigen 7 Mrd. sei durchaus möglich – doch zu welchen Preisen für 99 Prozent dieser „Lebenden“! Auf knapp 1.000 Seiten lässt uns der Autor anhand einiger Protagonisten miterleben, was der Verlag treffend knapp auf dem Rücktitel zusammen fasst wie folgt: „Die Zukunft: Europa ist zu einer gigantischen, überbevölkerten Stadt zusammengewachsen. In den obersten Stockwerken der riesigen Wohntürme führen die Reichen und Mächtigen ein unbeschwertes Leben, während die Mehrheit der Menschen auf den unteren Ebenen ihr Dasein fristet. Es ist eine Welt, in der niemand mehr sterben muss. Aber um die totalitäre Gesellschaftsordnung zu beseitigen, muss man trotzdem sein Leben riskieren …“ Da geht es darum, Kinder haben zu dürfen. Es geht um Mobilität – und darum, einmal etwas Anderes zu sehen als nur einen eng umgrenzten Raum in einem der Millionen Wohntürme. Was sich heute durchaus bereits andeutet, ist auch in dieser Zukunft Wirklichkeit: Trotz dieser üblen Lebensumstände drängen Menschen aus anderen Erdteilen dorthin, wo es Besseres gibt, scheinbar oder wirklich. Und in all diesem Schlamassel gibt es Individuen mit Schicksalen: Wie eng die von Regierenden und Gegnern verwoben sein können, zeigt dieser Roman. Ein SciFi, der etwas von einer wissenschaftlichen Dokufiction hat. Und doch schlicht ein Thriller mit vielen verwobenen Handlungsfäden, der in der Zukunft spielt. Ob das Ende ein „happy-ending“ ist, mag Leser selbst entscheiden … Heyne forciert die Thematik über ein eigenes Portal www.diezukunft.de und veröffentlicht vielerlei russische SciFi, etwa auch die Wächter-Romane von Sergej Lukianenko. HPRanh

Hanspeter Reiter