Facilitating Change
Autor | Karin Beutelschmidt et al. |
Verlag | beltz |
ISBN | 978-3-407-36546-0 |
„Mehr als Change-Management: Beteiligung in Veränderungsprozessen optimal gestalten“ – sagt schon sehr viel, im Grunde schon fast alles: Anderen zu ermöglichen, Prozesse zu erkennen und dann selbst zu beeinflussen, meine Worte. Wobei das ja „eigentlich“ als Überschrift zu jeglicher Weiterbildung gilt resp.: gelten sollte … Als Konzept kommt Facilitating ein wenig als Zwischending von Coaching (i.S. von Begleiten) und klassischem Training (i.S. von etwas gemeinsam erarbeiten) daher. Die Autoren haben eine „Train-the-Trainer“-Ausbildung zum Facilitator entwickelt und als Schule etabliert. Ihr Vorgehen und ihre „Inhalte“ stellen sie in diesem Begleitbuch vor, das sie offenbar zugleich als Begleitmaterial zu ihrer Ausbildung sehen. Und auch dies ist die Botschaft (U4): „Als erstes praxisnahes Handbuch leitet „F.C.“ Berater, Coaches und Trainer an, den Beteiligten eines Veränderungsprozesses mehr Rraum zu geben, damit sie sich entfalten und in die Veränderung einbringen können.“ Zu den Kapiteln gehören jeweils Übungen und Beispiele sowie Reflexionsfragen (Richtung Change-Klienten wie als Meta-Reflexion für den Fac. Selbst). Zentral ist sicher der „Leitfaden für Changeprozesse“ (S. 33ff.) als „Grundausstattung des F.“, mit der Kernstruktur im „U-Prozess“ (s. Grafik S. 38): Downloading – Seeing – Sensing – Presencing, Letting-go, Letting-come – Crystallizing – Prototyping – Performing. Eingebettet in den „Bewegungsraum des F.“, s. Grafik S. 22, mit den Ebenen: Design – Prozess – Energie. Für all das braucht es (meine Worte) Hirn, Herz und Hand, angelsächsisch wie folgt benannt: open mind – open heart – open will. So schließt denn der Band auch mit Transfer-Unterstützung, also mit Handreichungen fürs Umsetzen, ebenfalls zweischichtig: für den F. selbst wie auch für dessen Einsetzen im Arbeiten mit Change-Betroffenen (und somit: -Beteiligten). Doch vorher gilt es durchaus, diverse Schritte zu gehen (oder gar über sieben Brücken?!), siehe z.B. S. 110f. „Formen gefühlsmäßiger Beziehung“, als da sind: Emotionale Ansteckung – Empathie und Mitgefühl, zusammen gefasst im „Wahrnehmungs- und Gefühlsradar des F.“ (S. 112f.). Im dritten Teil gilt es, „den F. in sich zu entdecken“ und damit den Prozess (mit anderen Schritt-Benennungen) selbst zu durchlaufen und zu durchdenken, (S. 146ff). in 12 Etappen, jeweils mit „zentrale Fragestellung“, „Übungsangebot zum Meistern dieser Etappe“ sowie mit Zitaten aus der „Weisheit des Tao“, zzgl. Drei Fotos, die „Kraft der Bilder“ zu nutzen, ergo visuelle Reize (ein)zusetzen. Das Handeln im Bewegungsraum (S. 172ff.) bringt und diskutiert u.a. eine Reihe von Interventionen bzw. Vorgehensweisen, „Die Stimmen der Verhinderung als Indikatoren für die Gestaltung“ (S. 180ff.) Vorschläge fürs Umgehen mit eben jenen, nämlich: Voice of judgement, V.o.Cynism und V.o.Fear. Alles in allem (das ist schon entscheidend: alles!) also eine gelungene Begleitung durch die Autoren im Change-Prozess des Lesers, der diesen Weg mitgehen möchte! HPR