Skip to main content

Engelsgrund

Autor Linus Geschke
Verlag dtv
ISBN 978-3-423-26272-9

„Born-Trilogie 3“ heißt: Damit ist diese Mini-Serie offenbar (erst einmal) abgeschlossen – bedauerlich eigentlich, nach Lektüre dieses dritten Bandes. Für wen sie neu ist (für mich z.B.), heißt das: Da gibt´s noch zwei davor, nachzuholen  …

Sekten
… und deren Umgang unter einander stehen im Zentrum des Geschehens: „Eine friedliche Gemeinschaft in der Abgeschiedenheit der Ardennen. Zwei tote junge Frauen, brutal ermordet. Eine dritte junge Frau in höchster Gefahr. Eine unheilvolle Allianz zwischen Jäger und Gejagtem. Höchst alarmiert wendet sich Carla Diaz, Alexander Borns frühere Kollegin bei der Sitte, an den Ex-Polizisten. Zwei junge Frauen, Mitglieder der Sekte ›Cernunnos‹, der auch Carlas Tochter Malin angehört, wurden ermordet aufgefunden. Nun fürchtet Carla um Malins Leben, dringt aber nicht zu ihr durch. Auch Borns Mission scheitert – an Sektenführer Lampert und an Malin selbst.“ Was also tun, doch noch voran zu kommen? „Da schaltet Born seinen alten Gegenspieler Andrej Wolkow ein, der ihm noch einen Gefallen schuldet. Tatsächlich schickt der Russe einen jungen Killer, dem es schnell gelingt, sich bei ›Cernunnos‹ einzuschleichen. Doch Wolkow treibt ein doppeltes Spiel.“ Und bringt Born in durchaus heftige Zwickmühlen – ja, in der Mehrzahl. Sich wieder heraus zu winden, ist fast die ärgere Herausforderung, gegenüber dem Lösen des Falls. Stark Beziehungs-orientiert, dieses Geschehen, über spannende knapp 400 Seiten hinweg, die auch etwas von Lokalkrimi-Charakter bieten (gar im doppelten Sinne: Ardennen hier, Berlin dort). Loyalität vonseiten Borns (zu Carla wie wechselseitig mit Wolkow) wie bei den Sekten-Mitgliedern – und im Sinne absoluten Abhängigseins von Andrej zu Wolkow (u.a. S. 62f.) ist letztlich das Thema. Ein lesenswerter Plot, höchst überraschend und umso grauenvoller (klandestin in Kurz-Kapiteln zwischen die Handlung geschaltet in der ICH-Perspektive) – und ein Cliffhanger zum „Selbstlösen“ für den Leser, denn: das war´s, wie der Autor im Nachwort nochmals verdeutlicht. Gerade deshalb ein moderner Roman, den Leser einbeziehend… HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter