Emily Eternal

„Die beste KI seit Hal 9000“ hat ein Rezensent sie genannt … Und damit wohl den Roman um eine KI gemeint. Wobei es hier um mehr geht als das, um ein KB nämlich: Künstliches Bewusstsein, oha (S. 16ff.)! Und eben das steht im Zentrum der Geschichte, von immerhin knapp 400 Seiten:

KI und Mensch
Wie weit kann ein künstliches Bewusstsein „gehen“, wie menschlich wird es, siehe: Emotionen? Nun, „Emily ist eine KI. Sie wurde designt und programmiert, um den Menschen in allen Lebenslagen zu helfen. Und obwohl das eigentlich gar nicht möglich sein sollte, liebt Emily die Menschen. Aber als die Sonne zu erlöschen droht, hat auch sie kein Programm, um das zu verhindern. Dennoch fasst sie einen Plan, um die Welt zu retten. Doch nicht jeder glaubt an ihre guten Absichten, und so wird Emilys Liebe zu den Menschen auf eine harte Probe gestellt…“. Denn es gibt durchaus widerstreitende Gruppen mit Ideen, weniger oder mehr Menschen zu retten, vielleicht gar nur durch Basis-Informationen? Zeitweise war ich etwas an „Otherland“ erinnert, wo letztlich Bewusstsein voll digitalisiert existiert, obwohl der zugehörige Körper (inkl. Gehirn!) nicht mehr existiert – was ggf. naturgemäß erforderliche Ressourcen deutlich reduziert (S. 246 etc.).

Kreativ-innovative Lösungen
Parallel las ich zu dem Asimovs Fortsetzung seiner Foundation-Trilogie, in der Gaia als eine Art Kollektiv-Bewusstsein existiert (allerdings mit Körpern von Menschen, Tieren, Pflanzen … gar Mineralien). Natürlich kommen klassische Lösungen ins Spiel (ab unter die Erde… unters Wasser…). Und die Reise zu anderen Himmelskörpern, erst einmal im Sol-System… Es herrscht Krieg, hier auch um Ideologien – und das KB muss sich als wahre KI erweisen (durchaus menschlich: via Visualisieren rascher rechnend als rein binär, s.S.104). Gegen menschliches wie künstliches Bewusstsein, selbst menschliche mit maschinenhaften Zügen vermischend (etwa im Kampf „Mann gegen Mann“, S. 164f. – oder S. 277 Beeinflussen des Gastkörpers via Interface).. Und hin und her gerissen zwischen Loyalitäten – und auch: verliebt sein… Ein geschickt vermisster SciFi mit philosophischen Anklängen zu technisch-wissenschaftlichen Ideen, Mutanten etwa (S. 294 etc.). Integriert in ein Szenario, das durchaus denkbar scheint… HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter