Dubliner
Autor | James Joyce |
Verlag | dtv |
ISBN | 978 3 423 14069 0 |
Die in „Dubliners“ verfassten Kurzgeschichten kategorisiert James Joyce in vier Lebensphasen und Kontexten: Kindheit, Heranwachsen, Reifen, öffentliches Leben.
Die ersten Geschichten schrieb er bereits um die Jahrhundertwende, als sehr junger Mann, musste jedoch gut ein Jahrzehnt mit Ablehnungen, geglückten und nicht gelungenen Kompromissen darauf warten, bis sie veröffentlicht wurden.
Das örtliche Zentrum ist Dublin, seine Heimatstadt, die er schon früh verließ, die er indes so gut kannte, dass er meinte, nach seinen detaillierten Beschreibungen könne die Stadt nachgebaut werden.
Die Erzählungen, Schilderungen, Geschichten beeindrucken nicht nur durch die elaborierte Sprache, die – damals – neuen Erzählformen und Dramaturgien, sondern auch durch den Perspektivwechsel, den James Joyce insbesondere bei Schilderungen von Wetter und Tageszeiten einnimmt. Er verwandelt sie zu Akteuren.
Wie später im Ulysses oder Finnegans Wake kündigt sich bereits in diesen Kurzgeschichten der Ehrgeiz des Autors an, und dies kann man in dem im Nachwort zitierten Brief an einen Verleger im Jahr 1906 nachlesen: „Meine Absicht war es, ein Kapitel der Sittengeschichte meines Landes zu schreiben …. Dublin als Schauplatz …. der Paralyse . Ich habe versucht, der gleichgültigen Öffentlichkeit die Stadt unter vier Gesichtspunkten dazustellen: Kindheit, Jugend, Reife und öffentliches Leben….. Ich habe sie vorwiegend in einem Stil skupulöser Genauigkeit geschrieben….“ (S. 275).
Dem ist nichts hinzuzufügen, außer der Anmerkung: Um die Einlösung des Autors Absicht als Leser mitvollziehen zu können, empfiehlt es sich, in Muße zu lesen!