Down The Rabbit Hole: Wo Führung aufhört – und etwas Größeres beginnt
| Autor | Hansjörg Schumacher |
| Verlag | Selfpublishing |
| ISBN | 979-8281162692 |
Sehr zeitgemäß kommt dieser Business-Roman mit einem englischsprachigen Titel daher, mehr und mehr gewohnt in beiden hier ineinander verwobenen Genres: Bei Sach- und Fachbüchern genauso wie auch in der Belletristik. Sei es für ins Deutsche übersetzte Inhalte, sei es für Originale wie dieses, das ansonsten mit erfreulich wenig Denglish auskommt – auf spannenden wie informativen 350 Seiten.
Dieser Sachroman
…“ ist ein Businessroman, der auf schonungslose Weise zeigt, was passiert,“ was passieren muss, damit „…ein CEO erkennt, dass die Transformation seines Unternehmens nur gelingen kann, wenn er sich zuerst selbst verändert: Peter Herrmann, Geschäftsführer eines deutschen Traditionsunternehmens, steht unter Druck: Markt, Digitalisierung, interne Trägheit – doch die eigentliche Krise liegt tiefer. Erst als ein Kaninchen auftaucht – ein rätselhaftes Symbol zwischen Metapher und Manifestation – beginnt eine Reise durch Offsites, Schattenräume, Systemgrenzen und seine eigene Geschichte. Begleitet von einem Sparringspartner (der Ich-Erzähler) und einem absurden Kaninchen-Ensemble à la Lewis Carroll, durchläuft Peter eine Heldenreise in drei Akten: Aufbruch, Abenteuer und Rückkehr – und muss dabei nicht nur sein Unternehmen neu denken, sondern auch seine Ehe, seine Haltung und den Mut zur Wahrheit. Der Roman ist keine Erzählung über „Change-Projekte“ – sondern über Kontrollverlust, persönliche Entscheidungskraft und die stille Revolution der Selbstführung.“ Da muss jemand allerdings erst einmal hinkommen, sich öffnen und an die Hand nehmen lassen… In der Textsorte gemischt als eine Art Tagebuch à la Drehbuch, abwechselnd mit Zwischenspiel-Sequenzen (S. 149ff. z.B.), die die Reflexion des Coach bietet – und den Rabbithole-Sequenzen.
Anknüpfen an Bekanntes
…ist einer der wesentlichen Aspekte für den Erfolg beim Lernen = Verändern: Das schafft der Autor u.a. schlicht durch Titel und Rahmen-Handlung… Erfolgreich vorgemacht mit spielerischem Aufgreifen von Figuren und Situationen aus Literatur wie auch Film, siehe etwa die Columbo-Methode. Bei der Carroll-Vorlage kommt dazu, dass wortspielerisch-metaphorisch Figuren dafür sorgen, dass die Leserschaft geschickt mit Lern-Häppchen in Form von unterhaltsamen philosophischen Impulsen versorgt wird. Das gelingt auch dem „Nachfolger“ mit seinem Business-Roman bestens – davon magst du dich selbst überzeugen … Siehe S. 106ff. als Beispiel: Cynefin als Rahmen, gespiegelt mit Clear, Complicated, Complex, Chaotic und Confused, damit zugleich VUCA interpretierend – oder auch S. 304f. „Das Orakel der Ambivalenz“.Fazit nämlich: Gelungene Übertragung bekannter Belletristik auf die Rahmenhandlung eines Workshop-Erlebens. Das Eintreten in (scheinbar?!) unbekannte Welten, verbunden mit der Erkenntnis, selbst etwas tun zu müssen – das passt exzellent zum Geschehen rund um Transformation und Change. Dazu die Blaupause eines Schritt-für-Schritt-Begleitens via Facilitation – so geht typischer Weise Storytelling à la US-Vorbildern, macht so zielorientiertes Vorgehen nachvollziehbar begreiflich! Dazu gehört neben Workshops der etwas anderen Art auch das Befragen, hier von immerhin 10% der Belegschaft via verketteten Interviews (S. 160f. etc.)
Eine exzellente Blaupause
…zum eigenen Anwenden (resp. –Lassen = Briefen möglicher externer Profi-Begleit-Personen) liefert der Autor für einen modernen, zeitgemäßen Transformations-Prozess, betont die heraus ragende Rolle „der“ Führungskraft (hier: CEO) – und wirft geschickt Stichworte ein (mit a bissal name-dropping …), das Profis erinnert und potenzielle Kundschaft neugierig machen kann. Der Schreib-Stil ist angenehm in kurzen Sätzen gehalten, somit sind die Gedanken leicht aufzunehmen und nachzuvollziehen. Verbunden mit Klassikern wie Elefant im Raum (S. 53), Murmelgruppen (S. 68), Canvas (S. 83), Glaubenssätzen (wiederkehrend, u.a. S. 189 im Rabbithole), Schnittstellen symmetrisch-asymmetrisch (S. 230f.) – und Projekte werden (von den Beteiligten) entwickelt und verfolgt (Start S. 261ff.) Fazit: Hut ab, quasi fürs zauberhafte Kaninchen – und seine Mitstreiter! Denn ob als Weiterbildner jeglicher Couleur oder in eigenem Anwenden, hier ist unterhaltsam Gehaltvolles geboten, für Persönliches Wachstum wie fürs Sichern der Zukunft einer Organisation, wenn´s um Change-Prozesse geht! Verdeutlichend, dass es durchaus nach zwei Schritten nach vorne wieder einen zurück geben kann – oder zur Seite… Ach ja, auch dies noch: Das großzügige Layout im Flattersatz mit höherem Zeilen-Durchschuss hat mich anfangs irritiert, hat jedoch etwas für sich, weil Leser sich fokussierter orientiert = auf die jeweils geschilderte Situation konzentriert, auch dies also gelungen. Zusätzlich sorgt Hansjörg Schumacher für anregende Lektüre-Vertiefungen S. 430ff. „Quellen der Inspiration“. HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de
