Skip to main content

Digitale Souveränität

Autor Martin C. Wolff
Verlag Velbrück
ISBN 978-3-95832-293-6

Ein Buzzword ohnegleichen ist hier angestoßen und auf gut 150 Seiten analysiert, Themen unserer Zeit mal ein wenig tieferschürfend betrachtend statt oberflächlich nur Cybersecurity oder dergleichen anzutasten: Vier Kapitel sind aufzufinden, genannt Einleitung (u.a. Wer ist souverän?) – Wahrheit, Technik und Herrschaft (u.a. Die Ontologie des Provisorischen) – Provisorium (u.a. Vom Inter-Esse über Inter-National zum Internet) – Von der verteilten zur digitalen Souveränität (u.a. Gesellschaftliche Innovationen). Getriggert von soziologisch zu untersuchenden gesellschaftlichen Entwicklungen, geht dieses Buch „ans Eingemachte“!

Wird nun alles digital?
Naja, jedenfalls spielt das Thema quasi überall eine gewichtige Rolle! Umso wichtiger und weiterführend dieses Buch, denn „die vorliegende Studie erweitert die Theorie der Souveränität um die Dimension der Digitalisierung. Dazu verbindet sie klassische Herrschaftstheorien mit einer technologischen Ontologie und macht anhand einer knappen Ideengeschichte die Abhängigkeit der Digitalisierung von der Evolution der Herrschaft deutlich, insbesondere anhand der Faktoren maritime Entwicklung der Globalisierung, Handelsrecht und Universalisierung der Rechte überhaupt. Dabei wird die Politische Ökonomie als wesentlichster Ausdruck der Moderne verstanden, die als digitale Ökonomie theoretisch erfasst und weiterentwickelt wird. Der ideengeschichtliche Ansatz wird innerhalb der Untersuchung in eine Gesellschaftstheorie überführt, die unabhängig von ihren marxistischen oder liberalen Verwandten als Institutionstheorie eine Erfassung der juristischen Verhältnisse, der Technikfolgenabschätzung und der Infrastruktur in Bezug auf die Digitalisierung im Souveränitätstheorem vollzieht.“ So wissenschaftlich-theoretisch das auch auf den ersten Blick erscheint, so praxisnah ist die Fragestellung:

Privat, öffentlich?
…und damit ist auch die Frage „privat/beruflich?“ gleich intendiert! Denn „auf diese Weise werden Phänomene einer vernetzten Gesellschaft grundlegend neu eingerahmt: die sozialen Medien können als eine neue, hybride Privat-Öffentlichkeit verstanden werden; die Ansprüche an pädagogische Institutionen und Schulen werden erörtert, ebenso wie neue Anforderungen an Medien und Öffentlichkeit; auch die Grundlagen der Gewaltentheorie erfahren, einschließlich des Aspekts gegenwärtiger hybrider Formen der Konfliktführung, durch das Buch eine Aktualisierung und Weiterentwicklung.“ Natürlich ist dieses Werk wissenschaftliche angelegt, mehr Fach- als Sachbuch, Theorie-lastig gegenüber Praxis: Sich Gedanken zu machen, gerade als Trainer, Coach oder Berater, dazu regt es an! Und wie immer gilt: Was Leserschaft daraus macht, fürs eigene Tun – nun, daran hat er/sie halt zu arbeiten  … HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter