Skip to main content

Die Schlafwandlerin

Autor Jack Jordan
Verlag Droemer
ISBN 978-3- 426-44629-4

„Wird Strafverteidigerin Neve Harper einen Fall verlieren – oder alles, was sie liebt?“ Was alles „dahinter“ steckt, entwickelt sich für die Leserschaft erst nach und nach auf immerhin knapp 400 spannenden Seiten.

War er´s denn nun?
Die Antwort darauf ist für die Hauptfigur letztlich sekundär – sie verfolgt nur zu gerne die Unschulds-Vermutung, um diesen spektakulären Fall bedienen zu dürfen. Womit sie weniger rechnet ist, dass sie damit ins Visier der bestens organisierten Gegner geraten könnte: Welche Leichen hat sie selbst denn „im Keller“, wie das metaphorisch zu formulieren wäre?! Nun, hierum jedenfalls geht´s: „Neve Harper ist die beste Strafverteidigerin Londons, und ehrgeizig noch dazu. Sie ist ein echter Glücksfall für den Geschäftsmann Wade Darling, dem vorgeworfen wird, seine Frau und die beiden Kinder im Schlaf ermordet zu haben. Die Indizien sprechen gegen Wade, trotzdem ist die ehrgeizige Anwältin überzeugt, seine Unschuld beweisen zu können. Kurz vor Prozessbeginn erhält die Anwältin jedoch eine unmissverständliche Botschaft: Wenn sie nicht will, dass ihr dunkelstes Geheimnis ans Licht kommt, muss sie Wades Fall verlieren. Für Neve steht bald alles auf dem Spiel – ihre Karriere, ihre Freiheit und die Sicherheit ihrer Stieftochter Hannah. Kann sie ihren Mandanten und ihr berufliches Ethos verraten, einen möglicherweise Unschuldigen ins Gefängnis bringen, um sich und Hannah zu schützen?“ Gute Frage, die zu einem gefährlichen Spiel führt, zu dem sie sich entschließt…

Mit Schlaf
…hat das tatsächlich einiges zu tun: Neben ihrem Fall (s.o., wenn dem Klienten doch die Erinnerung fehlt?!) tatsächlich auch Schlafwandeln bei ihr selbst, wie sich bald heraus stellt (u.a. S. 44 und rundum) – und was den (im Deutschen durchaus passenden) Titel des Krimis klärt (der im Original allerdings „Conviction“ lautet = Überzeugung, auch recht treffend). Apropos Krimi, da kommt viel Lokalkolorit ins Spiel – und über das britische Rechtssystem ist auch einiges zu lernen, wenn auch aufs erste Lesen a bissal verwirrend! Dazu gehört die Präsentation und Vernehmung vor Gericht (S. 205f., S. 298ff. usw.) – und neue interessant Blicke werden etwa aufs Thema „Nachweis von Blutspuren“ geworfen (S. 111 etc.). Voila, zum Schluss hat sich alles geklärt, mit einer Menge „wow!“ beim dem einen oder anderen Leser – und ein partiell offenes Ende (S. 394f.) lässt dann die eine oder andere Leserin auch noch die Stirn runzeln…. HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter