Die Medica von Bologna
Autor | Wolf Serno |
Verlag | sonstige |
Seiten | 640 Seiten |
ISBN | 978-3-426-19805-6 |
Preis | 19,99 |
Der Autor hat schon diverse historische Romane geschrieben, von denen ich einige auch bereits rezensiert habe. Dieser hier unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht: Serno verlässt seine deutsche Heimat, der Roman spielt im Italien mitten im 16. Jahrhundert. Er geht sehr viel tiefer in wissenschaftlichen Details, für die er offenbar vielerlei zeitgenössische medizinische Schriften studiert und ausgewertet hat. Und er legt einen mächtigen Band von mehr als 600 Seiten vor, deutlich umfangreicher als die früheren Romane. Die Gratwanderung von spannender Erzählung und medizinischer Erläuterung gelingt ihm gut, um die Figur einer Frau gewoben, die noch dazu durch ein Feuermal gezeichnet ist: Achtung Hexe?! „Die junge Carla will den Traum von einem Medizinstudium nicht aufgeben, obwohl ihr als Frau diese Ausbildung verwehrt ist. Es gelingt ihr, sich Zugang zu…. der Universität von Bologna zu verschaffen.“ Und sie lernt vom Schönheits-Chirurg, der die Kunst der wiederherstellenden Gesichtsoperation entwickelt; hier zitiert der Autor (auch mit Abbildungen) aus historischen Werken … Natürlich kommt eine Liebesgeschichte dazu und wird der Finger auch in die Wunde „Art und nicht-ärztliches medizinisches Personal“ gelegt … Die Handlung hat zwei Parallelstränge, da die Hauptperson ihre Lebensgeschichte einer anderen Person diktiert und „jetzt“ und „gestern“ einander abwechseln – das erhöht die Spannung zusätzlich. – HPR