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Die Landkarte der Zeit

Autor Félix J. Palma
Verlag sonstige
Seiten 720 Seiten
ISBN 3463405776
Preis 24,95

Welch eine Idee, Personen der Weltgeschichte miteinander zu verknüpfen. Solche, die zur gleichen Zeit auf der Bühne spielten und solche, deren Begegnung nie statt gefunden haben kann. „Eine Reise durch Jahrhunderte – eine Liebe ohne Grenzen – eine Geschichte voller Phantasie“ entsteht, gewoben rund um den Autor H.G.Wells, der uns ja u.a. eine Reise mit der Zeitmaschine hinterlassen hat. Wie der Autor was aus belegten Ereignissen in seine Geschichte integriert hat, löst er im Nachklang auf. Vorher führt er seine Leser auf 700 Seiten durch Geschehnisse vom Ende des 19. bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Zunächst entsteht eine doppelt fiktionale Zeitreise, die sich für einen Teil der Protagonisten als gespielt auflöst und somit auch für den Leser. Scheinbar hat der Anbieter der Zeitreise etwas entdeckt, das viele Jahrzehnte danach als Wurmloch bezeichnet wird; als Auflösung für potenzielle Paradoxa rund um einen zu verhindernden Mord von Jack the Ripper werden Paralleluniversen ins Spiel gebracht und so erneut eine Art Zeitreise durch ein Gedankenspiel, viel früher gedacht als tatsächlich definiert. Doch dann entsteht nach und nach ein neues Bild von Zeitreise, die sich von einer technischen Lösung à la Zeitmaschine entfernt und den Menschen an sich als möglichen Auslöser generiert. Interessante Ideen, die sogar Weiterbildner ins Grübeln bringen können … „Alle Fäden laufen bei einem dämonischen Bibliothekar zusammen. Nur er kennt das Geheimnis der Landkarte der Zeit.“ Tatsächlich spielt der Autor bis zur letzten Seite dieser atemberaubenden Geschehnisse mit den Erwartungen seiner Leser.

Hanspeter Reiter