Die Kunst, einen Drachen zu reiten
Autor | Bernhard Moestl |
Verlag | sonstige |
Seiten | 224 Seiten |
ISBN | 978-3426646199 |
Preis | 16,95 |
Wird anderweitig der „innere Schweinehund“ beschworen, dürfen Sie hier mit dem Autor einen (ihren!) Drachen besänftigen: „Erfolg ist das Ergebnis deines Denkens“ kommt er (der Autor) dem Leser gleich im Untertitel näher. Das Getier ist fernöstlichem Denken und Tun entliehen: von Hause aus Fotograf und Reiseleiter, hat Moestl einige Monate in einem Shaolin-Kloster verbracht und das Leben der Mönche studiert. So gibt es auch ein Vorwort des Präsidenten des International Shaolin Institute e.V., Gerhard Conzelmann…
Sie lernen 12 Strategien kennen, in Bilder gekleidet, mit viel Affirmationen versehen und umsetzungsgerecht aufbereitet. Damit das für Sie konkreter, greifbarer wird, ein wenig Einblick, etwa S. 53: „Erkennen Sie die Energieräuber“. Wir befinden uns gerade im 3. Kapitel, das titelt „Die Strategie der Bedingungslosigkeit“: „Das Schlimme an dem kleinen Wort „wenn“ ist, dass es uns sehr viel Kraft nimmt. Kraft, die dann für andere, wichtige Dinge nicht mehr da ist… Es ist wichtig, zu verstehen, dass es hauptsächlich wir selbst sind, die unseren Drachen so lange … füttern, bis dieser sich nicht mehr bewegen kann… Ich würde ja so gerne…“ Dann fordert Autor Leser auf, die „Wenns“ des heutigen Tages zu stricheln – und zu überlegen, wie diese Wenns durch „So ist es“ zu ersetzen sind – und welche Sie dorthin umwandeln können. „Die anderen sind unbrauchbar. Vergessen Sie sie, sie brauchen nur Platz.“ (S. 54) Viele „Regeln“ erkennen wir sofort als altbekannt wieder, schlicht umformuliert (S. 74: „Was der Drache nicht kennt, erkennt er nicht“), die Idee dieses Buches ist es, ein anderes Umgehen mit diesem „Könnte ich nur…“ anzugehen und sich anzugewöhnen. Es ist als Arbeitsbuch gemeint, Stift und Block (oder auch Netbook) gehören dazu, parallel zum Lesen.
Hier einige weitere ausgewählte Zitate: „Schließlich ist Sprache das wichtigste Werkzeug unseres Drachen.“ (S. 96) „Ein ähnlicher Zeit- und Energieverschwender ist das Zuweisen von Schuld.“ (S. 116) Die 7. „Strategie der Anziehung“ erinnert stark an Bleep! und Nachfolger und sind das zentrale Kapitel, was Affirmationen angeht. Wie Sie die umsetzen? Zum Beispiel so, wie auf S. 141 erläutert: „Nehmen Sie bitte ein kleines Stück Karton, und schreiben Sie mit einem dicken Stift darauf: Es ist gut, dass du bist, wie du bist. Du kannst es. Diesen Satz stellen Sie bitte an einem Ort, an dem Sie ihn möglichst oft lesen können.“ Simpel? Ja, schon – und doch… Letztlich geht es nur um dies: Veränderung. Nur? „Eine Veränderung tritt nicht dadurch ein, dass wir uns selbst dazu zwingen, uns zu verändern, sondern indem wir uns bewusst machen, was nicht funktioniert“ zitiert der Autor die Personalentwicklerin Shakti Gawein (S. 156), womit die direkte Verbindung zu Fragen (und Lösungen! also Antworten…) der Weiterbildung endgültig offenbar wird. Die 9. „Strategie der Macht“ bezieht sich auf Führungsfragen, siehe S. 175: „Wer Menschen in seinem Sinne lenken möchte, muss verstehen, dass der einzige Weg zur Macht über Lob und positive Worte führt…“. Und dies noch, als abschließende Botschaft heraus gegriffen (S. 214), wie andere Affirmationen extra gestellt, in kursiv und rot gedruckt: „Wenn Sie sehr große Mengen Energie für die Erreichung Ihrer Ziele sparen möchten, üben Sie, niemals aus negativen Gedanken heraus zu handeln.“ Reiten Sie also Ihren Drachen!