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Die Iskander-Verschwörung

Autor Claudia Bouvier
Verlag Europa
ISBN 978-3-95890-078-3

„Codename Corvus“ ist der Übertitel – und dies der erste Band von bis dato dreien… Die Autorin schreibt unter Pseudonym, ist eine absolute Expertin: „…auf internationales Recht und Technik spezialisierten Juristin. Nach einem Studium in Deutschland und Frankreich arbeitete sie fünfundzwanzig Jahre lang für staatliche Stellen, internationale Organisationen und Unternehmen u.a. in Paris, Moskau, Kabul und Brüssel. Sie lehrt an militärischen, akademischen Einrichtungen, verfasst Studien für internationale Organisationen und berät Rüstungsunternehmen. Claudia Bouvier spricht fünf Sprachen. Sie hat technische Werke und – unter einem anderen Pseudonym – auch historische Romane veröffentlicht.“

Afghanistan ist näher
…als man denkt, hat schon „die Bundeswehr“ feststellen müssen. Und seinerzeit Alexander der Große, auch Iskander genannt – und bei seinen Feldzügen auch im heutige Afghanistan „gelandet“. Um seine legendären Goldschätze geht es, Blut-Antiquitäten nämlich, bestens geeignet für mehrfache Motivation: Einerseits wissenschaftliches Prestige – andererseits Besitz-Gier, dazu Geld-Quellen für illegale Operationen aufzutun… Und dazu Religion und Politik eng verwoben: „Ein Thriller, wie kein Clancy ihn sich zu schreiben traut“, bekannt für Polit-Thriller rund um Geheimdienste, „– die wahren Kriegstreiber sitzen nicht in Afghanistan, sondern an den Schaltstellen der Macht in Washington und Brüssel. Wehe dem, der es wagt, ihre Kreise zu stören …“ Um Geheimdienste geht es, und um deren eiskaltes Nutzen lokaler/regionaler Konflikte, die sie teils gleich selbst auslösen: Ziemlich ur-imperialistisch … „

Krieg gegen den Terror?
… oder aber eben den hervor rufend, zumindest forcierend? „Während eines Einsatzes in Afghanistan wird eine französische Einheit von einer bisher unbekannten Terrorgruppe angegriffen. Bei dem Versuch, die Verletzten zu bergen, überleben nur die Bundeswehrärztin Carla Rossi und der französische Kampfschwimmer Kérmovan. Sie geraten in die Gefangenschaft der Terroristen, deren geheimnisvoller Chef ein Amerikaner ist. Als der Unbekannte ihre Hinrichtung befiehlt, können die beiden im letzten Augenblick entkommen. Auf ihrer abenteuerlichen Flucht nach Pakistan wird aus ihnen ein eingespieltes Team. Zurück in Europa, landen Rossi und Kérmovan bei einer Sondereinheit aus französischen und deutschen Geheimdienstmitarbeitern, die den Drahtzieher hinter dem Anschlag in Afghanistan aufspüren soll. Schnell stoßen die beiden auf eine Spur, die bis in höchste NATO-Kreise führt, und geraten in ein tödliches Dickicht aus CIA-Intrigen, Geheimdienst-Operationen, Terror-Finanzierung und islamistischen Anschlägen. Und bald steht Carla selbst auf der Abschussliste, denn sie kennt als Einzige das Gesicht des Mannes, der die Fäden zieht.“ Auf vielerlei reale Bezüge greift die Autorin zurück, wie sie auch in ihrem Nachwort erläutert, S. 544ff. (Weshalb es – ich gestehe! – auch hier wieder einige Eselsohren zum Wieder-Auffinden gibt  …) Fakten und Interpretationen sehr sachlich ins Geschehen eingewoben, in der Regel als Gedankengänge und –spiele der Protagonisten. Frei davon, den Lesefluss zu stoppen, geradezu Spannung erhöhend! Dennoch ist´s natürlich ein Roman  – der viel von Dokufiktion hat! Plus Fortsetzung folgt: „Erzengel-Gambit“ ist hier von mir auch schon besprochen… Und auf den dritten Band darf man auch schon gespannt sein, vorbereitet für voraussichtlich 2022, „Operation Aquila“, spielend in der Subsahara… HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter