Die im Dunkeln

… (hört und) sieht man nicht?! Darum genau geht es: Denn rasch stellt sich für den Leser heraus, dass die entführten Mädchen offenbar in einer Höhle gefangen gehalten werden. Und auch die verantwortliche Ermittlerin ihre Erfahrungen mit der Dunkelheit hat …

Im Dunkeln …
…ist also keineswegs „gut munkeln“, wie ein anderes geflügeltes Wort uns glauben machen möchte. Darum geht es in diesem Thriller, der im Übrigen überraschend „sanft“ daher kommt, mit zurückhaltender action, anders als skandinavische oder US-amerikanische Stoffe: „Elsa Myers ist FBI-Expertin für Fälle von verschwundenen Kindern und Jugendlichen. Sie weiß aus bitterer Erfahrung, was es heißt, ein verlorenes Kind zu sein …“ Dazu erfährt Leser im Laufe der Geschichte nach und nach immer mehr: Erinnerungs-Kapitel sind eingestreut, in je passender Situation, nämlich: wenn sie sich erinnert, getriggert vom Geschehen. „Elsa soll nach der 18jährigen Ruby suchen, einem Mädchen aus behüteten Verhältnissen – doch ihr ist klar, dass der Schein oft trügt. Schnell wird klar, dass Rubys Verschwinden mit mehreren ungelösten Fällen in Verbindung steht. Die Suche nach dem Mädchen wird zur Jagd nach einem teuflischen Unbekannten – der vermutlich schon seit Jahren tötet. Während Elsa fieberhaft ermittelt, liegen in einer einsamen Höhle im Wald drei Mädchen, gefesselt und geknebelt, und blicken starr vor Angst auf einen metallenen Werkzeugkoffer …“. Und auch diese kurzen Kapitel sind eingestreut, den Leser extra gespannt zu machen: Das Erleben eines der Mädchen – und was Sie macht, Spuren zu legen – recht clever … Gut zu lesen. HPR

Hanspeter Reiter