Skip to main content

Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens

Autor Titus Müller & Gaby Trombello-Wirkus
Verlag adeo
ISBN 978-3-86334-272-2

„Ein Briefwechsel wirkt wie eine Medizin für die heutige Zeit“ titelt die Buch-Rückseite affirmativ. Denn das ist die These, die von den beiden Autoren Schritt für Schritt erläutert und damit belegt wird: Haptisch geschriebene und erhaltene Texte wirken deutlich anders als die „zeitgemäße“ elektronische Kommunikation!

Doppelt gemoppelt?
Ein Autoren-Paar mit unterschiedlichen Schreibe-Rollen plus gemeinsamem Ziel findet Leser hier auf 200 Seiten verewigt, fein gestaltet mit je unterschiedlichem Fond: „In diesem zauberhaften Buch macht Titus Müller ganz neu Lust auf die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens. Wir erfahren, warum Briefe schreiben glücklich macht und warum diese entschleunigende Art der Kommunikation gerade eine Renaissance erlebt. Auf seine unnachahmliche Art erzählt er Geschichten um besondere Briefe und Briefwechsel von Robert und Clara Schumann, Harry Rowohlt, Antoine de Saint-Exupéry, C.S. Lewis, Ludwig van Beethoven oder Rosa Luxemburg, die berühren und inspirieren.“ Die sorgsam gewählten Auszüge aus teilweise pompös umfangreicher Korrespondenz zwischen zwei Menschen sind umrahmt von erinnernden Hinweisen und biografischen Details… Und die andere Autorin? „Gaby Trombello-Wirkus, Grafikerin mit einer Passion für schönes Schreiben, trägt die „praktische“ Seite bei: Was braucht man eigentlich, um einen schönen Brief zu schreiben? Mit praktischen Material-Tipps, einfachen Übungen, die eigene Handschrift zu verschönern, und inspirierenden Ideen, einen Brief stilvoll und lebendig zu entwerfen, weckt sie die Begeisterung, sofort loszuschreiben.“ Dazu gehören Hinweise zu Papier, Schreibgerät und Inhalten…

Apropos Inhalte:
Neben den zitierten Brief-(Teil-)Texten geht es ums Anwenden von Briefen – und dazu seien die großen Überschriften hier genannt: Wie das Schreiben eines Briefes hellwach und lebenszugewandt macht – Zärtliche, entzückte oder erboste Briefe – Die wunderbare Qual der Wahl: das Handwerkszeug – So individuell wie Ihr Fingerabdruck: das Schriftbild – Lebenswichtige Briefe – Komponiert mit Herz und Hand: der Brief [und mit Hirn  …] – Auf einer einzigen Seite die Welt – Verwendete Literatur (gut geeignet zum Weiterlesen). Nun ja, Seite für Seite erinnert mich dieses „Kunst-Buch“ daran, doch mal eine meine eigene verhunzte Schreibschrift ranzugehen, „auf meine alten Tage“ – übrigens noch aus Schulzeiten rührend: extrem viel mitgeschrieben – und dann via (selbst erlernter) Maschinenschrift lesbar gemacht (und zu vervielfältigen!). Gute Basis naturgemäß auch fürs Präsentieren auf FlipChart & Co., also: für Trainer, Coaches, Berater – Weiterbildner jeglicher Couleur…
HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter