Die Farbe des Schattens
| Autor | Susanne Tägder |
| Verlag | Tropen |
| ISBN | 978-3-608-50273-2 |
„Nach ihrem gefeierten Debüt ist Susanne Tägder zurück mit einem packenden Krimi über die Suche nach Gerechtigkeit in einer Welt voller Umbrüche“ und schließt so mit mehr als 300 Seiten spannendem Lokal-Thriller mit historischen Bezügen an „Das Schweigen des Wassers“ höchst gelungen an…
Schatten aus Vorwende-Zeiten
…machen sich rasch bemerkbar (S. 125 die eigene Rolle des Protagonisten als „Altbestand“, der er letztlich ja tatsächlich ist …. etc.) – und verdichten sich schließlich mehr und mehr. Denn „ein Junge verschwindet. Mitten in einem Wohngebiet. Hauptkommissar Arno Groth startet eine großangelegte Suchaktion, doch die Beamten tappen im Dunkeln. Dann stößt Groth auf eine Spur, die ihn zu einem ungeklärten Mordfall führt – und mitten hinein in die Abgründe und Ängste der Wendezeit…“ und der (im Buch aktuellen) Zeit danach (S. 72 usw.): „Mecklenburg, 1992. Das neue Jahr hat gerade erst begonnen, da erreicht Hauptkommissar Arno Groth ein Notruf: Im Mönkebergviertel, einer Plattenbausiedlung, verschwindet der elfjährige Matti Beck auf dem kurzen Weg zum Einkaufen spurlos. Was als Suchaktion beginnt, weitet sich schnell aus und gerät für Hauptkommissar Groth zur größten Herausforderung seines bisherigen Berufslebens.“ Was auch damit zu tun hat, dass er ursprünglich aus eben diesem Ort stammt, an der zurück gekehrt ist, um dem Erinnern an eine private Tragödie besser zu entgehen…
Gegenwart und Vergangenheit
…sind also auf mehreren Ebenen verwoben – doch zunächst weiter in der Story: „Denn Mattis Verschwinden weckt grausame Erinnerungen an einen unaufgeklärten Mordfall aus derselben Gegend. Mit den Ermittlungen war damals Kollege Gerstacker betraut – doch der wurde wegen seiner Stasi-Vergangenheit mittlerweile aus dem Dienst entlassen. Jetzt wird er dringend gebraucht. Groth gründet die Einsatzgruppe »Nachtschatten«, muss aber schon bald erkennen, dass sich hinter den Fassaden des Mönkebergs weit mehr Geheimnisse verbergen, als er ahnt.“ Vorgegangen wird nach hoffnungsvollen Schritten des Erwartens, nämlich weggelaufen – verlaufen – verunfallt – vor „entführt“ mit allen denkbaren Konsequenzen (S. 22f.). Rechtsradikale Elemente kommen ins Spiel (S. 176f. usw.) – doch spielen sie wirklich eine relevante Rolle in diesen beiden Fällen? Und ist der in Verdacht geraten(d)e Obdachlose tatsächlich der Täter (S. 205 und rundherum, etc.)? Beziehungs-Themen werden auch und gerade für Groth relevant(er), der zudem noch sein Trauma zu verarbeiten hat. Fein die literarischen Bezüge rund um Uwe Johnson, der ihm beim Ermitteln helfen (bis hin zu seinen Notizen, die ihm wiederum beim Erinnern helfen, S. 267f.). Dass die Autorin wahre Fälle aufgegriffen und in einen fiktiven Rahmen mit entsprechendem Geschehen gestellt hat, macht die Geschichte noch greifbarer (siehe Nachwort S. 313f.). Anregend die Leseprobe S. 315ff., die Einblick in die vorige Geschichte bietet… HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de
