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Die Expedition zu den Wächtern und Sprengmeistern

Autor Botho Strauss
Verlag Rowohlt
ISBN 978-3-498-06554-6

„Kritische Prosa“ ist hier versammelt, in diversen Perspektiven geordnet – und frei von Kommentar publiziert: Weder Vor- nach Nachwort oder anderweitige Interpretation, die dem Leser vorenthalten bleibt – gut so!

Füllhorn und Zusammenschau
…ist geboten, als Sammlung über Jahrzehnte und Kritiker-Blick auf Themen je unterschiedlicher Art. So lauten die Kapitel-Überschriften wie folgt: Literatur – Theater – Bilder – Zeitgeschehen – Sprengsel. Eine Tour d´Genre oder so also: „Wovon dieses Buch auch erzählt, was es auch einkreist, fixiert und beschreibt, immer geht es um eine Neubewertung des uns Vertrauten. In der Literatur wie in der Malerei, auf der Bühne, in der Politik: Als der Theater-Avantgardismus sich selbst erst so richtig zu feiern begann, sah Botho Strauß in ihm nur noch verstaubten Akademismus. Als der literarische Kanon der Bundesrepublik endlich festzustehen schien, forderte er gleich einen neuen, der Rudolf Borchardt, Konrad Weiss und Ernst Jünger einschlösse.“ Wenn er sich mit „der Rechten“ auseinander setzt, bleibt manches eher vage = interpretierbar… Da passt dies ja: „Man kann tun, was man will“, schreibt er, „irgendwann zerbricht jede Form, und die Zeit läuft aus …“ „Das ist der Moment, den diese Aufsätze wieder und wieder festhalten. Von hier schauen sie nach vorn, in die kommende Unbestimmtheit hinein, gleichzeitig aber immer auch zurück in die Geschichte. So ist auch „Anschwellender Bocksgesang“ entstanden, der, wie es regelmäßig heißt, umstrittenste, folgenreichste und damit wichtigste Essay der letzten siebzig Jahre; das gleiche lässt sich von diesem essayistischen Werk aber auch im ganzen sagen. Für dieses Buch hat Botho Strauß es vollständig neu geordnet und überarbeitet.“ Womit der Autor also auch auf Reaktionen reflektiert und den einen oder anderen Aspekt pointiert.
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Hanspeter Reiter