Die Einladung
| Autor | Kelly Mullen |
| Verlag | rororo |
| ISBN | 978-3-499-01640-0 |
„Mord nur für geladene Gäste“ als Untertitel und Augen zwinkernd „Agatha Christie meets Only Murders in the Building in einem eingeschneiten Herrenhaus, wo nichts ist, wie es scheint“ als Mix durchaus unterschiedlicher Krimi-Thriller auf spannenden fast 400 Seiten.
Alles nur ein Spiel?
Nun, dafür ist´s dann doch zu mörderisch! Doch wie ein Spiel ist die Handlung konzipiert, zum Mitspielen für die Leserschaft: Einerseits das Geschehen selbst durch die ermittelnden Personen, für eine zudem umrahmt vom eigenen Video-Spiel, das sie entwickelt hat – und sie nun zwingt, ihren Partner zu verklagen, der sie über den Tisch gezogen hat… Zunächst die Story: „Mit ihren 76 Jahren hat Rosemary MacLaine sich nur noch gemütlich Kreuzworträtsel lösen sehen. Keine Eile mehr, keine Umarmungen, vor allem keine Partys. Doch dann erhält sie eine Einladung, ihre reiche Nachbarin Jane veranstaltet eine kleine Feier. Anbei eine Notiz: Sollte Rosemary nicht erscheinen, wird ihr dunkelstes Geheimnis ans Licht kommen. Sie weiß, absagen ist keine Option. Und es gibt nur eine Person, die sie begleiten kann – ihre Enkelin Addie, krisenerprobt und nervenstark. Mit Rosemary haben sieben weitere Menschen eine Einladung erhalten. Sie alle hüten brisante Geheimnisse, die nicht ans Licht kommen dürfen. Und während draußen ein Schneesturm aufzieht, treffen Rosemary und Addie in Janes Herrenhaus auf diesen illustren Kreis geladener Gäste. Da klingt ein Schrei durch die Mauern. Es hat einen Mord gegeben – und die Tote ist die Gastgeberin höchstselbst.“ Was im Grunde zu erwarten war, aufgrund Mimis Hintergrund-Infos…
Kreuz und quer
…geht´s weiter – doch „sofort sind Rosemary und Addie drei Dinge klar. Erstens: Nicht Jane ist die Strippenzieherin dieser Party. Zweitens: Der Mörder ist unter den Gästen. Und drittens: Um ihn zu stellen, müssen sie herausfinden, weshalb sie alle wirklich hier sind. Bevor ein zweiter Mord geschieht …“ Na, wenn das denn mal klappt… Vieles dreht sich um Beziehungen, etwa der von Enkelin und Großmutter oder jener von Addie und ihrem Nicht-mehr-Partner, geschäftlich wie privat. Viel zu lernen ist für die Leserschaft über das Wirken von Netflix-Serien (S. 296f. etc.), über Game-Entwicklung (S. 121f. Side Quests usw.) – und über Manga, denn eine Mangaka (S. 61ff. usw., schließlich S. 312f.) spielt auch eine Rolle. Und was macht eine Astro-Kartografin bitteschön (Auflösung S. 135f.)? Alle Beteiligten tragen ein mehr oder minder dunkles Geheimnis mit sich, eben auch Mimi, was sie alle erpressbar macht, voila! Die Lösung entwickelt sich fein Schritt für Schritt (mit gelegentlichen Holzwegen, natürlich …), festgehalten im sehr traditionellen „Mordbuch“ der Enkelin. Mit vielerlei Bezügen zudem zu Krimi-Vorläufern wie Hercule Poriot (S. 202f.) usw., fein. Nun: lesen! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de
