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Die Douglas-Story

Autor Hugo Müller-Vogg
Verlag sonstige
Seiten 145 Seiten
ISBN 978-3-455-50172-8
Preis 18,00

Im Gespräch mit dem Publizisten Hugo Müller-Vogg spricht der Chef der Douglas-Holding „über Handel mit Herz und Verstand“. Dabei ist nicht gemeint, dass nun heimlich die Tchibo-Familie Herz auch bei Douglas Einzug gehalten habe – wobei zurzeit (April 2011)  gerade durch die Presse ging, ob den Drogerie-Markt-Müller eine nennenswerte Beteiligung anstrebe, um so künftig „das Sagen“ zu haben … Mich hat der Band vor allem wegen des Buchhandels-Filialisten Thalia interessiert, der neben Kosmetik und Schmuck seit einigen Jahren eine zentrale Rolle in der Branchen-Strategie von Douglas spielt – und die Nr. 1 in Deutschland ist, zwischenzeitlich deutlich vor der DBH, an der Weltbild und Hugendubel je zur Hälfte beteiligt sind. Natürlich geht es in dem Buch auch um die Entwicklung des Konzerns und um derlei betriebswirtschaftliche Fragen. Doch vor allem geht es um die Familien-Geschichte von Herbert Erklöh, der die Süßwarenkette Hussel übernommen hatte, des Kerns der heutigen Douglas-Holding: Wie war das damals, in der Nachkriegszeit? Wie geht jemand mit Einkauf und Verkauf um, der mit Leib und Seele Unternehmer ist? Die Ausbildung des Jörn Kreke (unehelicher Sohn des Gründers) begann „von der Pike an“ im heimischen Unternehmen – doch er war später auch länger in den USA, hat viel dort mitgebracht – hat schließlich auch studiert und seinen  Doktor gemacht …

Natürlich geht es letztlich darum, ein Zeichen zu setzen, was Firmen- und Verkaufs-Philosophie sowie Marktstrategie angeht: „Viele Kunden, die in unsere Geschäfte kommen, wollen sich oder andere etwas verwöhnen. Deshalb sollte der Einkauf möglichst zu einem angenehmen Erlebnis werden. Sinne und Emotionen sollten angesprochen werden. Wir wollen, dass unsere Kunden in eine positive Kaufstimmung versetzt werden. Das ganze Paket aus Einrichtung, Bedienung, Werbung und Service muss selbst zu einer Marke werden. Nur Ware in Regale zu stellen und zu hoffen, dass jemand etwas kauf – das reicht nicht.“ (u.a. Umschlagstext)

Und wie steht es um Mitarbeiter-Führung, Personalentwicklung & Co., siehe „Bedienung“ und „Service“? Darüber wird in der (Medien-)Branche immer mal wieder diskutiert. Kürzlich hat Thalia Österreich angekündigt, die Anzahl der Auszubildenden von 45 auf 200 mehr vervierfachen zu wollen: Ein gutes Zeichen? Interpretierbar in unterschiedlicher Weise … – HPR

Hanspeter Reiter