Skip to main content

Der Tod der Mrs Westaway

Autor Ruth Ware
Verlag dtv
ISBN 978-3-423-21629-0

„Ein dunkles Haus. Ein mysteriöses Testament. Eine gefährliche Familie.“ Über gute 400 Seiten geht Leser eine Berg- und Talfahrt mit, zu leisten von der Protagonistin: Hoffen und Bangen, Aufgeben und Dranbleiben…

Enkel-Trick?
So lässt sich´s jedenfalls an, auf den ersten Seiten: Offenbar fälschlich wird der Hauptperson das Erbe einer verstorbenen Großmutter angetragen, mit der sie wohl tatsächlich verwandt sein mag, doch über (zu) viele Ecken … Durch die Geschichte zieht sich Mystisches, gepaart mit Wirklichsein – ausgedrückt auch und gerade durch den Beruf der Protagonistin: Sie nährt sich durch Tarot-Kartenlegen, zwar mehr schlecht als recht (ein Kredit-Hai ist hinter ihr her, die mit Rückzahlungen bzw. überhöhten Zinszahlungen im Rückstand ist), doch offenbar gut gelingend: Sie kann „Menschen lesen“… Wie derlei funktionieren kann, erlebt Leser durch Gedankengänge wie durch Geschehen, alles aus der Sicht dieser jungen Frau – ergänzt durch Tagebuch-Auszüge, die nach und nach dem Leser Vorsprung gewährt. Dennoch, „abgebrannt, allein und ohne Job – mit gerade mal 22 Jahren ist Harriet Westaway, genannt Hal, am Tiefpunkt ihres Lebens. Da erhält sie den Brief eines Anwalts aus Cornwall: Sie ist im Testament ihrer Großmutter bedacht worden. Hals Großmutter ist allerdings schon lange tot – offenbar liegt eine Verwechslung vor. Aber Hal ist so verzweifelt, dass sie nach Cornwall fährt und sich als die verschollene Erbin ausgibt. Das Erbe entpuppt sich als riesiges altes Herrenhaus inmitten ausgedehnter Ländereien. Doch als Hal entdeckt, dass die Familie Westaway einige sehr dunkle Geheimnisse hat, wird ihr Plan zur tödlichen Gefahr: Denn sie kommt einem Mörder in die Quere, der sich jahrzehntelang in Sicherheit geglaubt hat.“ Fein gesponnen ist dieser Psychothriller, der durchaus auch informierende Ansprüche eines Lokalkrimis erfüllt, in cornischen Landen … Was wird wohl werden, mag sich Leser fragen, in wieder kehrenden Spannungsbögen, mit denen die Autorin über 400 Seiten Neugier und Nervenkitzel aufrecht erhält. Ach ja, Morde gibt es durchaus auch, mehr als zunächst scheint … Lesen! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter