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Der Thron der Welt

Autor Robert Lyndon
Verlag Wunderlich
ISBN 978-3-8052-5026-9

Ein „historischer Roman“, in der Tat: Abenteuer, Thriller, ein wenig Mystik … 11. Jahrhundert, Christentum und Islam zumindest angedeutet in der Auseinandersetzung. Doch geht es primär um „Inner-Europäisches“, wenn das Ziel auch Naher Osten ist, Konstaninopel. Vom Frankenreich via Britannien nach Nordeuropa – und schließlich durchs Land von Rus: Eine Gruppe von Abenteurern, die aus höchst unterschiedlichen Gründen zusammen kommen. Und als Team – zeitweise innere Fehden zurück stellend, typisch „äußerer Feind“ – voran kommen. Diverse „hidden agendas“ darf Leser erkennen, wenn sie in der Gruppe auch nur teilweise bekannt sind – doch gibt es auch solche, die erst kurz vor Ende des Geschehens an die Oberfläche kommen. Die Geschichte als solche ist die einer Befreiung einer Geisel aus edler britannischer Familie, das Lösegeld: höchst seltene und damit wertvolle Gerfalken. Doch warum diese kaufen, wenn man sie selbst fangen und trainieren kann? Voraus gesetzt, man hat einen Falkner – und das klappt, zur Freude von Vallon (überredet, das Ganze anzugehen) und Hero (dem Überredner …). Dabei wandelt sich der alte Kämpe Vallon von Saulus zu Paulus, will sagen: vom streng militärisch agierenden Führer zum situativ agierenden Team-Leader: Vielleicht bietet der Roman sogar Handlungs-Beispiele für Trainings und Coachings? Das muss Leser selbst für sich entscheiden. Und dabei der Story folgen, über immerhin 960 Seiten … Mit schwebend das verschollene Thomas-Evangelium und Priester Johann, mit im Kampf um die Vorherrschaft in Europa und Nahem Osten. Viel Schlachten-Getöse (hier im Kleinen), natürlich mit Liebesgeschichten – und bei all fürchterlichem Geschehen mit happy-endings, soviel sei verraten … Und auch dies: Keineswegs für alle Beteiligten, glaubhaft soll´s schon bleiben ;-)

Hanspeter Reiter