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Der Philosoph und der Wolf

Autor Mark Rowlands
Verlag sonstige
Seiten 286 Seiten
ISBN 286 Seiten
Preis 19,90

Ein wunderschöner Roman könnte dieses Buch sein, über das abenteuerliche Zusammenleben von Mensch und (eigentlich wildem) Tier, vielleicht sogar ein Jugendroman. Doch es ist ein Sachbuch, mit dem der Autor zugleich Verbindung schafft zu Philosophie und ihre Bedeutung für das Wertesystem von Menschen: Aus dem Er-leben der Natur heraus kommt der Philosophie-Professor zu konkreten Themen für seine Vorlesungen und diverse seiner Bücher – der Untertitel ist „Was ein wildes Tier uns lehrt“.

Kritisch geht er mit Tier-Experimenten ins Gericht (u.a. S. 112f.), diskutiert „das Besondere des Menschen“ – lt. Heidegger ein Wesen, das sein Sein thematisiert (S. 129), spricht von der „Moral für die Mitglieder des Rudels“ (S. 159) – ergo Gruppenverhalten, gibt kluge Überlegungen zur Planung von Erfolgen preis (am Beispiel des Boxens, von ihm während des Studiums zum Geldverdienen betrieben, S. 188ff.), stellt immer wieder den Affen (im Menschen) dem Verhalten des Wolfes gegenüber (etwa S. 234 zum Besitzen) – und lässt bei aller Diskussion von Sachthemen der Geschichte dieser Mensch-Wolf-Beziehung ihren „freien Lauf“, die offenbar eine völlig andere ist als eine zwischen Mensch und Hund.

Und schließlich ist das wirklich so etwas wie ein Jugendbuch, das vom (späten) Erwachsenwerden des Autors zeugt … Der Untertitel im Original ist übrigens deutlicher als jener der deutschen Übersetzung: „Lessons from the Wild on Love, Death and Happiness.“ –

Warum das ein Buch für Trainer & Co. ist? Es bringt sehr pragmatisch anwendbare Bezüge zu „Werten“, zitierfähige Beispiele für Geschichten – und auch noch Unterhaltung … Viel Vergnügen und zugleich Gewinn wünsche ich! Und sollten Sie Gelegenheit zum Reinlesen haben, etwa in einer Buchhandlung, empfehle ich besonders das Kapitel „Die Religion des Wolfes“ ab S. 249 …

Hanspeter Reiter