Skip to main content

Der Nil

Autor Terje Tvedt
Verlag Ch. Links
ISBN 978-3-96289-098-8

„Fluss der Geschichte“ verweist als Untertitel auf all das, was entlang dieses Riesen-Stromes geschehen ist, durch Jahrtausende. Und ist naturgemäß zugleich eine Geschichte des Flusses, bis in die aktuelle Zeit hinein – was alles ihm angetan wird, sein Wasser zu nutzen… Entsprechend pompös dieser Band, ein „Halbtausendsassa“ quasi, mit knapp 600 Seiten inkl. dem ausführlichen Anhang…

Halb Afrika
…durchmisst dieses Gewässer, höchst unterschiedlich befüllt und strömend, je nach Lage: „Kaum ein Fluss hat die Menschen derart in den Bann gezogen wie der Nil. Schon aufgrund seiner gewaltigen Länge stellte er Anwohner und Reisende bis ins 19. Jahrhundert hinein vor Rätsel: 6800 Kilometer windet er sich durch Regenwälder, Sumpfgebiete und schließlich die Wüsten Ägyptens, wo man sich wunderte, woher all das Wasser kam. An den Ufern des Nils herrschten Pharaonen, osmanische Kalifen und britische Gouverneure, er wurde zum Rückgrat der kolonialen Erschließung Afrikas und zu einem Schauplatz des Kalten Krieges. In den letzten Jahren wiederum hat sich das Flussbecken so schnell und radikal verändert wie nie zuvor in seiner Geschichte – mit unabsehbaren Auswirkungen auf Natur und Gesellschaften.“ Aktuell (Ende 2020) ja wieder Schauplatz von Auseinandersetzungen Ägyptens mit anderen Anrainer-Staaten in Sachen Stau-Kraftwerken: „Terje Tvedt, einer der besten Kenner des Nils, nimmt uns mit auf eine historische und geografische Reise von der Mündung ins Mittelmeer über den Äquator bis zu den Quellen im Herzen Afrikas. So entsteht die faszinierende Biografie eines Flusses, ohne die auch aktuelle Konflikte wie der Staudammbau in Äthiopien nicht zu verstehen sind.“ Und natürlich gibt es belletristische Literatur plus Verfilmungen en masse, die an und auf ihm spielt – man denke nur an Agatha Christies „Tod auf dem Nil“ mit Poirot.

Inhalte en detail
Welch unterschiedliche Perspektiven dieses Opus bietet, beweist schon ein Blick ins Inhalts-Verzeichnis und auf die Überschriften der Kapitel mit je vielerlei Themen darin: Auf die Einleitung folgt „Die Wüste und das Delta – Ägypten“, „Nach Karnak und zu den Katarakten des Nils“, „Nubien und das Land, wo sich die Flüsse treffen – Sudan“, „Der Sumpf und der neue Staat – Südsudan“, „Das Land der großen Seen – Uganda“, „Östlich des Binnenmeers – Kenia und Tansania“, „Zu den Nilquellen in Zentralafrika – Ruanda, Demokratische Republik Kongo und Burundi“, „Der Wasserturm im Osten – Eritrea und Äthiopien“ – und schließlich „Zum Abschluss“, mit dem sich der der Kreis schließt, zurück zum Ausgangspunkt Rom, weil auch die Römer ihre Rolle gespielt haben, in der reichen Geschichte des Nil: Vom Mosaik außerhalb schließlich zur Statue in Rom… Welch eine Reise durch Raum und Zeit, die auch und gerade aktuelle Geschehnisse nachvollziehbarer werden lässt! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter