Der Neue Norden
Autor | Matthias Hannemann |
Verlag | sonstige |
Seiten | 216 Seiten |
ISBN | 978-3-942-07302-8 |
Preis | 19,90 |
Der Autor nimmt den Leser mit auf eine Reise in die europäische Arktis, und das ist wörtlich zu nehmen: Sie begleiten ihn zu diversen Stationen, die eine besondere Sorte Dichotomie beleuchten. Nämlich einerseits die Erwartung, gewaltige Rohstoffreserven erschließen zu können, ermöglicht erst durch den prognostizierten Klimawandel. Und zum Anderen, unberührte Natur, ein Leben fern der Zivilisation auch künftig erhalten zu können: Ist das überhaupt vereinbar miteinander?
Diese Kontroverse (er)leben die Menschen an den Orten persönlich als direkt Betroffene – Hannemann bringt sie uns näher. Aus der Sicht von heute, verbunden mit Rückschau auf Vergangenes, was zugleich Ausblick auf Zukünftiges erahnen lässt. So erlesen Sie den Widerstreit industriellen Fortschritts und alten Traditionen. Und genießen die Lektüre von etwas, das durchaus auch als Reisetagebuch durchgehen könnte: Sehr klassisch, völlig anders als „moderne“ Weblogs – und doch extrem: zeitgemäß.
Diese Reise zeigt die emotionale Nähe des Autors zu den skandinavischen Ländern, die er regelmäßig als Journalist und Historiker bereist; Skandinavistik war einmal eines seiner Studienfächer. So ist seine These glaubhaft, die sich verkürzt auf dem Klappentext so liest: „Unsere Vorstellung vom Norden wird sich radikal wandeln: Der alte Mythos von der eisigen Nordeinsamkeit wird verblassen, je zugänglicher die Arktis für Industrie, Handel und Tourismus wird. An seine Stelle tritt der neue Mythos, der entscheidend von Wirtschaftsführern, Ingenieuren und Politikern geprägt wird, denn auch sie träumen vom großen Aufbruch.“ Hoffentlich, ohne die eigene Geschichte zu vergessen. Das hofft einer, der im Studium auch mit Skandinavien zu tun hatte, rund um Finnougristik …