Der Mord des Jahrhunderts
Autor | Paul Collins |
Verlag | Irisiana |
ISBN | 978-3-424-15122-0 |
Olala – das ist zwar vordergründig die Geschichte eines besonderen Mordfalls – doch im Grunde ist „Der Fall Guldensuppe“ Medien-Historie vom feinsten: Anhand dieses Geschehens zeigt der Autor die Auseinandersetzung zweier Zeitungsmogule, nämlich zwischen Joseph Pulitzer, neuer Platzhirsch aufgrund vieler Neuerungen – und William Randolph Hearst, der wiederum ihm auf den Fersen ist. Letztlich lösen Journalisten den Fall, wobei sie auch viele falsche Spuren verfolgen (und gar legen!) … Stark recherchiert, was naturgemäß gerade dieses Zeitungskrieges wegen möglich war (alleine über 50 Seiten Quellen aus einem Dutzend Zeitungen mit mehr als tausend Artikeln und konkrete Zitate!). Die Meinung des US-Fachblattes Publishers Weekly: „Eine zerstückelte Leiche und rivalisierende Zeitungen im Kampf um die höchsten Auflage sind der Zündstoff für Collins´ faszinierenden Blick auf die Geburtsstunde des Boulevardjournalismus im New York des späten 19. Jahrhunderts.“ Weniger ein Krimi, wenn auch das Hin und Her der Aufklärung für Spannung en masse sorgt – vielmehr ein Sachbuch über Medienwirkung! Aufgebaut zwar als narrativer Bericht, dazu sorgsam gegliedert, als Mixtur (Matrix?) aus Chronologie und Themen: Das Opfer – die Verdächtigen (im Immigranten-Milieu New Yorks) – die Anklage – der Prozess – das Urteil. Mit einem Epilog „Der Letzte seiner Art“, bezogen auf Pulitzer … – HPR