Der Kongress tanzt
Autor | Michael Gleich |
Verlag | Springer Gabler |
ISBN | 978-3-658-04147-2 |
Ein handliches Arbeitsbuch, das bestens überall hinein passt – ergo immer mit dabei sein kann, bei Ihrer nächsten Veranstaltung: Training, Seminar, Kongress, was auch immer! Damit es gelingt, „Begeisternde Veranstaltungen, Tagungen, Konferenzen“ durchzuführen, so der Untertitel, mit dieser Botschaft ergänzt: „Ein Plädoyer und Praxisbuch“. Die Autoren gehören zum „Netzwerk für gute Veranstaltungen“ mit einer mitreißenden Vision, die sie in die 12 Kapitel einbringen: „Veranstaltungen, die uns begeistern, bewegen und inspirieren. Als Räume für Potenzialentfaltung. Als freudige Lernorte für erwachsene Menschen. Unter Einbeziehung der Weisheit der Vielen.“ (S. V) Dazu bringen die Moderatoren, JournalistInnen und Redner-Coaches, Kommunikationsdesignerinnen und Graphic Recorder (inkl. einem Pastor) auch neueste Erkenntnisse aus vielen Bereichen ein: Genannt werden Hirnforschung – Kommunikationswissenschaft – Werbepsychologie, dazu Reformpädagogik – und natürlich die eigene Erfahrung. Wahrhaft interdisziplinär also, wie auch ein „Kongress“ sein soll, ein Meeting, eine Konferenz, größer oder kleiner. Nun, GABAL trägt im Langnamen „… aktivierende Lehr- und Lernmethoden …“ – und inzwischen sind wir mit den Impulstagen einen Schritt weiter, was etwa das „Pausen-Gönnen“ angeht, für Innen-Wirken oder auch Nach-Außen-Tragen, qua: Netzwerken und Austausch … In dieses Umfeld stellen Herausgeber und AutorInnen ihren Stoff, aus dem gelingende Events sein sollten (U4): „In Deutschland nehmen jedes Jahr mehr als 340 Millionen Menschen an einer größeren Veranstaltung teil. Kongresse, Tagungen, Meetings, Foren und Events: eine Branche mit gigantischen Umsätzen. Viele Teilnehmer sind jedoch frustriert von Frontalunterricht, Einpauken mit Powerpoint, von Reihenbestuhlung und Keynote-Kauderwelsch – die Wissensgesellschaft braucht Orte für kreatives Lernen. … Viele Beispiele erfolgreicher und außergewöhnlicher Veranstaltungen zeigen: So bringt man Kongresse zum Tanzen.“ Und so ist das Arbeitsbuch aufgebaut, musisch umrahmt: Ouvertüre (im Sitzen): Was uns bewegt – Von kongrässlich zu kongenial. Choreografien: Vivace con moto: Das Rednerkatapult – Dialog: Echte Gespräche machen Sinn – Das einzige, was stört, ist die Zeit vor und nach der Pause – Der Flug des Kitesurfers – 1648: Prahlen, drohen, schmieren [interessantes historisches Beispiel: Westfälischer Friedenskongress] – Was tun – Nachhaltig tagen. Piroutte und Reverence: Sicherheit im Umgang mit Unsicherheit – Chaordische Kongresse – Graphic Recording. All dies exzellent fundiert, mit Fakten unter“mauert“ – und zugleich unterhaltsam wie vergnünglich zu lesen. Vor allem dies: Anregend, nachdenklich machend – Umschwung schaffend?! HPR