Der dunkle Sommer
| Autor | Vera Buck |
| Verlag | Rowohlt Polaris |
| ISBN | 978-3-499-01685-1 |
„Nur einer weiß, was in jener Nacht geschah“ ist ein informativ-unterhaltsamer Thriller mit vielerlei historischen wie lokalen Bezügen, mit weit mehr als 350 Seiten.
Sardinien
…und seine genuinen Bewohner braucht interkulturelle Awareness, will jemand dort heimisch werden – das erfährt die Protagonistin ziemlich bald, in ihrem Bemühen, Abstand zum Geschehen in ihrer (deutschen) Heimat zu gewinnen. Die Leserschaft erfährt erst nach und nach, was dort passiert ist Was nun vor Ort geschieht, erschließt sich auch Tilda erst Schritt für Schritt… „Ein Haus in einem alten Geisterdorf in Italien, ein Traum, der zum Albtraum wird … Ein Haus in Italien für einen Euro: Für die deutsche Architektin Tilda ist die verfallene Villa auf Sardinien ein Glücksgriff. Sie will alle Brücken hinter sich abbrechen und stürzt sich in die Renovierung. Doch die vermeintliche Idylle des verwinkelten Ortes trügt. Ist das Geisterdorf wirklich so verlassen, wie es den Anschein hat? Sonntags läuten die Glocken, und Unbekannte behaupten, ein Fluch liege auf Tildas Haus.“ Und sie hat zudem den Eindruck, jemand sei im Haus gewesen, in ihrer Abwesenheit…
Was ist passiert?
Dem geht sie nach, um für sich Klarheit zu schaffen, ob dies wirklich ein neues Zuhause für sie werden kann: „Zusammen mit dem Journalisten Enzo, der die Geschichte des Dorfes erforscht, versucht Tilda herauszufinden, was hier geschehen ist. Doch der einzige Bewohner, der mehr weiß, ist der alte Silvio. Und der schweigt beharrlich. Als plötzlich Tildas jüngerer Bruder Nino vor ihrer Tür steht, lässt Tilda ihn zähneknirschend bei sich unterkommen. Er bringt Erinnerungen mit, die sie dringend vergessen will. Dann verschwindet Nino auf mysteriöse Weise. Getrieben von der verzweifelten Suche nach ihm offenbart sich Tilda und Enzo im schroffen Hinterland der Insel eine Wahrheit, die düsterer ist als jede Geistergeschichte – und die eng mit Tildas eigener Vergangenheit verwoben scheint.“ Wer ist wer, welche Geheimnisse tragen die Personen mit sich? Rasch zeigt sich, dass die frühere Entführungs-Masche als lokaler „Gewohnheit“ eine zentrale Rolle zu spielen schien (u.a. S. 104ff., S. 254ff. usw.) – auch scheint?! Wechselnde Perspektive je einer anderen Person tritt in den einzelnen Kapiteln zu Tage, schließlich zu einer spannenden Story verwoben: Daneben treten weitere Personen auf, so der Ehemann Nathan (S. 242ff. z.B.) und die Therapeutin Astrid (S. 80 etc.), Kunst kommt ins Spiel, etwa die von Fischer Daniele (S. 136f. etwa) – und spielt schließlich auch spät eine Rolle… Und im Nachwort (S. 379ff.) erläutert die Autorin den tatsächlichen historisch-lokalen Background der Story, sehr lesenswert! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de
