Das Web-Adress-Buch für Deutschland 2011

Das 765-Seiten Buch hat es in sich. Eigentlich eigentümlich: Ein Buch für Webadressen. Nun, der Herausgeber nutzt die Unübersichtlichkeit und den Umstand, dass immer weniger Menschen bereit sind, ihre Zeit damit zu verplempern, dass über Stunden suchen und entlohnt werden mit jeder Menge Ramsch-Links. Die Sammlung des Buches ermöglicht einen gezielt(er)en Zugriff. Zumindest kann man mit einem Espresso in der Frühlingssonne schon `mal gemütlich vorsondieren. Und Material dazu ist reichlich vorhanden.

Das Inhaltsverzeichnis ist klar strukturiert: Oberkategorien (z.B. Einkaufen: als Special neu, oder Essen & Trinken, Arbeit & Beruf) versammeln alphabetisch sortierte Schlagworte, die zu Webseiten führen. Zusätzlich gibt es einen Index, das die häufigsten Suchbegriffe zeigt, die ihrerseits den Suchenden auf die entsprechenden Seiten und Links führen.

Der leichten Orientierung der Suchenden dienen ferner: eine Erklärung von Zeichen (z.B. Gütesiegeln), kurze Kommentare zu den Webadressen (die aufwändigen Webadressen sind vermutlich gleichzeitig Anzeigen, einschließlich des werbewirksamen Textes; stört aber nicht) und einige redaktionelle Beiträge, beispielsweise zum Sicheren Einkaufen (Verbraucherschutz, Zahlsysteme).

Der Rückklappentext hält ein Versprechen: dass die Sammlung zahlreiche wenig oder gar nicht bekannte Adressen parat hält. (Ob das nun als „Geheimtipp“ deklarieren muss, ist Geschmacksache.)

Bevor Sie sich also für eine Recherche bei Sonnenschein in eine abgedunkelte Zimmerecke hocken, um nach etwas zu fahnden, ergreifen Sie das Buch, spazieren Sie hinaus in die Sonne und setzen sich zum Schmökern und – mindestens – Vorsondieren in den Park.

Hanspeter Reiter, www.reiter-medienconsulting.de

Hanspeter Reiter