Das Spiel der Mächtigen
Autor | Jeffrey Archer |
Verlag | Heyne |
ISBN | 978-3-453-47158-0 |
„Dieses Buch erschien in Deutschland bereits unter dem Titel »Imperium«.“ Der mindestens so gut passte wie der deutsche, geht es doch genau darum: sich ein Imperium zu schaffen … Und der Autor ist durch seine vielen anderen historischen („zeigenössischen“) Romane breit bekannt, siehe die 7bändige „Clifton-Saga“, von mir hier auch rezensiert…
Medien – die vierte Macht
Und die spielen beide Rivalen geschickt aus, um so nach und nach mehr und mehr Medienhäuser ihr Eigen zu nennen: Zeitungen und Zeitschriften, Radio- und TV-Sender. Hi in GB, dort in Australien – und schließlich in den USA. „Zwei Männer, grundverschieden und doch gleich: Der eine, Lubji Hoch, entstammt einer armen Familie osteuropäischer Juden. Er beginnt im Nachkriegs-Berlin mit dem Aufbau einer Zeitung. Der andere, Keith Townsend, Sohn eines Zeitungsbesitzers in Melbourne, steigt in wenigen Jahren zum bedeutendsten Verleger Australiens auf. Doch seine Träume gehen weit darüber hinaus. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die Kreise dieser beiden Männer im Angesicht vom Kampf um Macht und Liebe schneiden werden. Jeder von ihnen hat das Ziel, das größte Medienimperium der Welt zu besitzen. Nur einer von ihnen wird überleben …“. Was sich früh andeutet, weil die Eingangs-Kapitel im „Jetzt“ handeln (1991) und danach in Sprüngen die Geschichte erzählt wird. Eng verwoben, sogar übergangsfrei in den Parallelwelten…
Absolut reale Geschichte
Tatsächlich erzählt dieser historische Roman nahe an den echten Gestalten vom Dauerkampf zweier machtgieriger Kontrahenten: Robert Maxwell, dessen Geburtsname tatsächlich auftaucht (Lubji Hoch), der sich tatsächlich 1991 umgebracht hat, als ein entscheidender Kredit platzt – und Rupert Murdoch, australisch-amerikanischer Medienmensch, derzeit 88jährig durchaus noch unter den Lebenden weilend. Im Laufe der Story (auf Deutsch mit mehr als 800 Seiten!) ist eine Menge über das Medien-Geschäft zu „lernen“, siehe Recherche und das Anlegen von Dossiers, die irgendwann mal genutzt werden können (von Politikern z.B. – siehe Aufbau eines Verbindungs-Netzwerks in Berlin, S. 235f.). Mit der Folge enger Verquickungen zwischen Medien und Politik (zB. S. 497). Oder Qualitäts-Journalismus via Boulevard als durchaus geläufiges Thema schon 1961 (S. 416f., später erneut). Schließlich auch das Buchgeschäft, z.B. Ermitteln der Absatzzahlen und deren potenzieller Manipulation (in den USA, ähnlich ja in D, siehe 590ff.). Das Zusammenwachsen von Branchen (inkl. Agenturen) schließlich S. 748ff. Höchst lesenswert, informativ wie (dennoch) unterhaltsam!
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