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Das schwarze Band

Autor Alex Beer
Verlag Limes
ISBN 978-3-8090-2720-1

„Ein Fall für August Emmerich“ Band 4 bereits… Angesiedelt gleich in mehreren Genres: Lokalkrimi Wien, historischer Roman/Krimi zwischen den Kriegen …

Korruption
…scheint jedenfalls im Spiel, das zeigt sich bald… Und das ist die Geschichte: „Wien im Juli 1921: Die Stadt ächzt unter einer Hitzewelle, Wasser wird rationiert, und der Asphalt schmilzt. Kriminalinspektor August Emmerich macht noch ein ganz anderes Problem zu schaffen: Weil er sich wieder einmal danebenbenommen hat, wird er von den Ermittlungen an zwei ermordeten Tänzerinnen abgezogen und in einer Kadettenschule interniert. Dort soll er, gemeinsam mit anderen schwarzen Schafen aus dem Polizeidienst, bessere Umgangsformen lernen. Doch als in der Schule ebenfalls ein Mord passiert, muss Emmerich für seine Nachforschungen erneut alle Regeln brechen. Denn er sieht sich mit einer blutigen Intrige konfrontiert, die ihn bis in die höchsten politischen Kreise führt …“. Machtspielchen en masse erlebt Leser – und deren drohende Konsequenzen für oder gegen Ermittlungs-Erfolg: Geheimdienst, höchste Regierungs-Kreise – und Klein- wie Groß-Kriminelle sind im Spiel! Siehe etwa Szenen wie S. 110ff., in der Emmerich heftigst unter Druck gesetzt wird, das Ermitteln in bestimmte Richtungen zu unterlassen …

Zeitgeschichte
Alles im Wien jener Zeit, das (und die!) der Autor exzellent ausleuchtet: Elend, illegale Geschäfte, Seilschaften aus alten Zeiten erschweren das Leben – erst recht für einen Polizist! Wohn-Situation (S. 252f. etc.), mehr Gegen- als Miteinander der alten Granden und Garden mit der „modernen“ (damaligen) Zeit, etwa (eigentlich obsoleter!) Adel vs. Bürgerliche… Themen, wie Sie auch ein Heimito von Doderer in völlig anderer Literatur aufgearbeitet hat (u.a. Strudlhofstiege etc., Rezensionen auch hier!). Doch immerhin können der Assistent (von) Winter und Emmerich gut miteinander – so kann´s doch noch was werden, mit dem Ermitteln! Gelegentlich auch mit inzwischen Politiker gewordenen Kriminellen, etwa Veit Kolja, den Leser ggf. von einem der früheren Romane bereits kennt. Geschickt inszeniert Alex Beer etwa die „Weiterbildung“ (S. 164f. etc.), deren Sinn und Zweck sich später klärt, auf den knapp 350 Seiten eines fein gebundenen Hardcover. HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter