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Das Gottesgrab

Autor Will Adams
Verlag sonstige
Seiten 448 Seiten
ISBN 978-3-499-24585-5
Preis 8,95

Wieder einmal bin ich auf den aktuellsten und letzten Band einer Trilogie gestoßen – und sah mich „gezwungen“, doch noch auf den ersten Band zurück zu greifen, Ergebnis: Ähnliches Lesevergnügen – ich freue mich auf den „Mittelband“, den ich mir für eine Urlaubswoche reserviere :-) … Worum geht es? Der Autor erfreut den Leser mit Rückschau auf antike Geschehnisse, eingebettet in zeitgeschichtliche politische Wirren, durchaus glaubhaft ausgebreitete persönliche Rache- und Machtfeldzüge. Besondere Freude haben jene Leser, die Archäologisches gerne wahrnehmen… Alexander der Große steht im Mittelpunkt des Startbandes, um eben sein Grab geht es, dessen Verortung wohl ein Geheimnis darstellt, dem Archäologen vielerlei Couleur seit Jahrzehnten (eigentlich: Jahrhunderten) nachstellen. Dabei eine Verbindung des Makedoniers zum modernen Mazedonien herzustellen, bringt wahre Spannungsfelder. Die Idee, ein reicher Selfmademan wolle sich, seinen nationalistischen Ideen und der mächtigen Familie Renomee en masse verschaffen und gehe auf dem Weg zum Sucherfolg über Leichen, zieht sich offenbar auch durch die weiteren Bände der Trilogie – und ist durchaus nicht weit hergeholt, betrachten wir die Geschehnisse auf dem Balkan der letzten zwei Jahrzehnte. Erklärungen für Mysteriöses werden nebenbei gegeben und machen diese Thriller fast zum Sachbuch – nun, Docufiction ist der moderne Begriff für dieses Genre. Ein Zitat als Beispiel (S. 172)f.:

„Das Problem ist, dass man diese Route nur bei Nordwind nehmen kann, weil der das Meer weit genug zurückdrängt, um durchzukommen. Als Alexander sich auf den Weg machte, kam der Wind aus Süden. Aber typisch Alexander: Er ging einfach weiter, und der Wind drehte gerade rechtzeitig, sodass er und seine Männer durchkamen. Manche Leute sagen, dass die Geschichte von Moses und der Teilung des Roten Meeres daher stamme. Schließlich durchquerte Alexander kurz darauf Palästina und da war die Bibel noch im Werden.“

Die beiden weiteren Titel sind inzwischen ebenfalls auf Deutsch erschienen: Die Jagd am Nil und Wächter des Labyrinths. Dort geht es übrigens um die minoische Kultur, ihren möglichen Einfluss auf Ägypten und die Rolle gegenüber dem antiken Griechenland – bis hin zu Atlantis. Fazit: Da ist Weiterbildung drin – und die eine oder andere Anregung für interkulturelle Trainings gleich mit :-) …
 

Hanspeter Reiter