Das Falsche in mir

Oha, da wird das ?Tabu-Thema Pädophilie angepackt, mit durchaus neutraler Sichtweise. Und mit abwägender „Diskussion“ des klassischen „nature or nurture“-Themas: Wird man(n) so aufgrund erzieherischen Einflusses, siehe „selbst als Kind missbraucht worden“? Oder lässt sich derlei ererben? Generell scheint es ja so zu sein, dass meist genetisch Geprägtes durch Erlebtes angeschaltet werden kann … Die Hauptperson dieses (durchaus blutigen) Thrillers jedenfalls muss sich selbst die Frage stellen, ob Unterdrücktes wieder hochgepoppt ist – weil er sich an die Nacht des Mordes an einem jungen Mädchen schlicht nicht erinnern kann. So stellt er sich selbst infrage – und macht Jagd auf den Täter. So oder so ist sein (neues) Leben perdu, weil er sofort von seiner Familie verlassen wird, als Verdächtiger, der sein Vorleben gegenüber seiner Frau verschwiegen hatte. Ergeben sich vielleicht sogar neue Perspektiven, was den von ihm verübten Mord vor langen Jahren angeht? Lassen Sie sich mitnehmen in nur scheinbar verschlungene Labyrinthe – und finden Sie mit diesem Lukas Saalfeld wieder hinaus …

Hanspeter Reiter