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Das Ende des Spiels

Autor Leena Lehtolainen
Verlag rororo
ISBN 978-3-499-27488-6

„Maria Kallio ermittelt“ weist auf eine Serie hin, in Finnland spielend, im Raum Helsinki. Viel vom dortigen Flair, von der Atmosphäre von Groß(und Haupt)stadt plus der Region – Unterschiede inkl. – kann der Thriller vermitteln, der so zum Lokalkrimi avanciert.

Happige Geschichte
Nur eine Leiche? Doch deren Story entpuppt sich nach und nach zu einer wahren Horror-Geschichte, wenn auch bedauerlicher Weise wohl durchaus für die Realität vorstellbar … Denn „eine Tote auf dem Spielplatz ist erst der Anfang: Die Sexualstraftäterin Tuula Lahti-Haapala wird nach Verbüßung ihrer Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen – und noch am selben Abend auf einem Kinderspielplatz ermordet. Ist eines ihrer früheren Opfer der Täter?
Unter Tuulas Hinterlassenschaften entdeckt Ermittlerin Maria Kallio mehrere Zeitungsauschnitte über den bekannten Sänger Tarmo Mättö. Zuerst deutet nichts auf einen Zusammenhang hin, bis sich herausstellt, dass eines von Tuulas Opfern gleichzeitig Pflegekind von Mättös Ex-Frau Hannele war. Als deren Leiche in ihrem Haus aufgefunden wird, beginnt Kallio nach Verbindungen zwischen den rätselhaften Toden zu suchen. Die Spur führt zu einem Verbrechen, mit dessen Ausmaßen niemand gerechnet hätte …“.

Milieu-Geschehen?
So gesehen, kann das zunächst eine Folge des Lebens in einem bestimmten Milieu sein. Doch jenes des Sängers ist ein anderes, was sich auch in den Wohngegenden ausdrückt. Das Milieu im Polizei-Umfeld ist wiederum ein anderes, Kommunikation und Team-Verbindungen inklusive. Schön gelegentlich aufpoppende sinnliche Wahrnehmungen, etwa S. 266: „Der Apfelgeschmack rief mir die Herbstabende meiner Jugend in Arpikylä ins Gedächtnis“ – fast schon ein Anklang an große Klassiker, Proust z.B.  … Wie was ineinander übergeht, scheint zeitweise verwirrend in dieser Lektüre, stellt sich allerdings andauernd spannend und letztlich geschickt verworben dar… HPR

Hanspeter Reiter