Das Büro der einsamen Toten
Autor | Britta Bolt |
Verlag | HoCa |
ISBN | 978-3-455-40528-6 |
„Auftritt für den wohl ungewöhnlichsten Ermittler der Welt – Der erste Fall für Pieter Posthumus“, so die Rücktitel-Headline, verbunden mit dem Untertitel: Nett, wie die Autorin mit Namen spielt J. Denn posthum „bedient“ Pieter P. die Toten, in den USA üblicher Weise mit „John Doe“ bzw. „Jane Doe“ benamst. Oder wie der Verlag selbst auf dem Rücktitel zusammen fasst: „Er ist kein Polizist, kein Privatdetektiv – und trotzdem dreht sich in seinem Leben alles um den Tod. Im „Büro der einsamen Toten“ bei der Stadt Amsterdam kümmert sich Pieter Posthumus um die einsamen Toten – Menschen ohne Angehörige, Menschen, die keiner vermisst – und richtet ihnen ein würdiges Begräbnis aus, mit Musik und Gedichten. Bei seinen Recherchen stößt er auf so manche Ungereimtheit. In der Prinsengracht ist die Leiche eines jungen Mannes gefunden worden. Die Umstände seines Todes sind mysteriös. Posthumus nimmt auf eigene Faust die Ermittlungen auf und gerät in ein Netz von Intrigen …“. Dabei ist im sozusagen jedes Mittel recht, jedenfalls bezogen auf seine Netzwerke, zu denen u.a. eine Ex gehört, Betreiberin einer Kneipe (in zweiter Generation), eng freundschaftlich verbunden und gelegentlich auch wieder in gemeinsame Nächte „ausufernd“. In diesem „ersten Fall“ des Ex-Polizisten, übrigens nach wie vor im „Staatsdienst“, nur in anderer Funktion, geht es um ein Thema der Zeit: Junger Migrant im Umfeld von des Terrors verdächtiger Organisation, Familie und Schwester einerseits ausblendend, andererseits verblendet angreifend. Es wird eng rund um Posthumus … Doch da dies eben „der erste Fall“ ist, wird dem Leser vorab klar: Er wird es überstehen, den Fall lösen und – mehr liefern … Frei davon, ein Lokal-Krimi sein zu wollen, bietet „Das Büro …“ viel Einblick und Erleben Amsterdamer Kultur. HPR