Commissaria Iva Markulin und Die Schatten über der Adria
Autor | Ines Calic |
Verlag | Rowohlt Polaris |
ISBN | 978-3-499-01697-4 |
„Ein Istrien-Krimi | Auftakt einer Krimireihe im idyllischen Istrien“ als Start in eine neue Serie mit 400 spannenden wie informativen Seiten.
Korruption
…als typisch osteuropäisch? Nun, als „longtail“ sowjetischer Zeit (wenn auch Ex-Jugoslawien) mag da was dran sein – und diese Iva muss den Aspekt jedenfalls im Auge behalten, neben familiären Schicksalen oder eng damit verwoben (u.a. S. 158f.): Also „a star was born“?! Nun, diese „Heldin“ als Ermittlerin der etwas anderen Art hat sich ein klares Ziel gegeben, das sie wohl mit dem Kopf durch welche Wände auch immer verfolgt, so scheint es. Dennoch ist und bleibt sie hin und her gerissen zwischen Loyalität zur Familie und Verfolgen von Rechts-Verstößen, was sie an Grenzen stoßen, Grenzen durchaus überschreiten lässt… Ja, „Iva Markulins erster Fall im paradiesischen Istrien. Spannung, Land, Leute und Kulinarik fließen in diesem Auftaktband perfekt ineinander… Iva Markulin, Staatsanwältin in Zagreb, hängt ihren Job an den Nagel, als ihr Mann bei einem Attentat ums Leben kommt. Mit ihrem kleinen Sohn Matteo zieht sie zu ihrem Großvater, der auf dem Familiengut Terra Rossa in Istrien Olivenöl produziert. Sie genießt es, wieder in der Heimat zu sein, umgeben von malerischen Städten, Stränden mit türkisem Wasser und köstlichem Essen. Doch sie gönnt sich keine Ruhe und ruft eine Sonderkommission ins Leben, als deren Leiterin sie die Mörder ihres Mannes ausfindig machen will. Als erfolgreiche «Mafiajägerin» ist sie keine Unbekannte und macht schnell Bekanntschaft mit einflussreichen Personen. Sie erfährt von der bratstvo – einer Bruderschaft, die die schützende Hand über jedes ihrer Mitglieder hält, egal, wie tief diese in Korruption und Betrug stecken. Doch Iva lässt sich nicht einschüchtern und gräbt tief. Als sie bedroht wird, ist sie sicher, dass sie auf der richtigen Spur ist. Sie setzt alles daran, den Fall zu lösen – Iva will Gerechtigkeit, keine Rache.“ Und muss ihren eigenen Weg finden, zwischen mehr oder weniger korrupten (im weitesten Sinn) Kollegen – und sich auf Menschen verlassen, zu denen sie erst einmal Vertrauen fassen muss…
Ein Lokalkrimi…
…der vielerlei Einblicke in eine bis dato selten(er) ins Auge genommene Region bietet, bis hin zu ländlicher Atmosphäre, die allerdings mehr vom harten Bauern-Dasein zeigt als Idylle: Da hat Iva durchaus zu überlegen, ob sie evt. doch besser das Landgut ihres Großvaters übernehmen soll statt sich mit höchst gefährlichen Mafiosi herum zu schlagen… Und die sind wiederum dort schon nah (S. 218ff., 251ff. gar Hypo-Alpe-Adria, etc.), wie sich gerade an Hotel-Projekten zeigen wird… Geldwäsche ist quasi ein Dauer-Thema, Smurfing inkl. (S. 360f.) – wieder was gelernt! Viel wahre Historie ist verarbeitet (S. 389ff. etc.), bekannte Namen sind im Spiel: Neben spannender Unterhaltungs-Lektüre bietet sich der Leserschaft also auch eine Menge Information… Dazu kommt ein Cliffhanger, der es in sich hat: Weiter geht´s also… HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de