Bußestunde

Letzmals das A-Team – ein furioses Finale rund um Paul Hjelm und seiner scheinbar bunt zusammen gewürfelten Truppe von Experten unterschiedlicher Couleur, die immer im Visier internationaler Terroristen und organisierten Verbrechens stehen – weil sie eben diese im Fokus haben. Als eigentlich nicht vorhandene Gruppierung müssen sie durch Erfolge beweisen, dass sie ihr Geld wert sind, ihr verborgenes Budget: In vielerlei Hinsicht ein „typischer Skandinavien-Krimi“ und doch viel mehr als das. Da wird eine junge Frau in einem Café ermordet – und doch scheint mehr dahinter zu stecken, wie eines der zufällig anwesenden A-Team-Mitglieder zunächst eher ahnt, dann nach und nach versteht. Beim Ermitteln stößt Hjelm mit seinen Lauten auf eine Serie besonders sadistischer, extrem heimtückischer Mordfälle. Und parallel muss er den verschwundenen Geheimdienstchef finden, gerät in lebensgefährliche Situationen. Doch all das kennt Leser, parallel und schließlich doch verflochtene Fälle wie auch Lebensgefahr, wenn er frühere Romane rund ums A-Team gelesen hat, etwa Gier oder Zorn (von mir ebenfalls hier rezensiert). Auch dieses Mal kommen gesellschaftliche Tendenzen in Schweden genau so ins Spiel wie der kritische Blick auf politisch-polizeiliche Organisation. Spannende Szenen, geschickte Konstruktion und eine wabernde Dramaturgie – Arne Dahl @his best! – Letztmals das A-Team? Wer weiß, wie sich eine „Nachfolge“ davon doch entwickelt, mit zumindest einigen der Protagonisten …

Hanspeter Reiter