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Bullshit Busters

Autor Christoph Wirl/Axel Ebert
Verlag Goldegg
ISBN 978-3-990-60035-1

„21 Irrtümer und Mythen aus Vorträgen, TV und Büchern“ haben Wirl & Ebert unter die Lupe genommen, nehmen sie auseinander – und fügen sie dann quasi wieder neu zusammen.

Storytelling?
Geschichten erzählen hilft, Botschaften klarer zu platzieren und rascher verständlich zu machen: Das episodische Gedächtnis wird adressiert. Deshalb nutzen auch und gerade Trainer, Coaches und Berater das Storytelling, das „modern“ fürs Marketing empfohlen wird. Doch wie ist das mit vielen der wieder kehrend zitierten Geschichten? Die Autoren wollen uns „den Zahn ziehen“… „Kennen Sie das? Die Story vom Frosch, der im wärmer werdenden Wassertopf sitzen bleibt, bis er verbrutzelt? Oder die Lerntypologie, die uns sagt, mit welchem Sinnesorgan wir besser büffeln? Oder, dass unser Unterbewusstsein nichts Negatives verarbeiten kann? Oder das berühmte Fünf-Affen-Experiment? All diesen Geschichten sind zwei Dinge gemeinsam: Sie werden häufig zitiert und sie sind … falsch!“ Wobei die Autoren durchaus relativieren, etwa bei den Lerntypen, die ich übrigens weiterhin so sehe, allerdings in anderem Sinne: Statt jeden „Lerntyp“ gezielt adressieren und unterstützen zu wollen, biete ich allen (zentralen dreien, olfaktorisch und gustatorisch mal außen vor, die nur bedingt relevant sind, je nach Tätigkeit der Teilnehmenden eines Seminars) achte ich darauf, sie alle zu beschäftigen  …

Metaphorisch?
Zudem gilt auch dies: Manche Geschichte ist schlicht wunderbar metaphorisch nutzbar. D.h. ggf. mit Hinweis auf „Fiktion statt Fakten“, etwa bei Mehrabian: Mithilfe der (eher fiktiven) Prozent-Zahlen kann Hörer/Leser rascher nachvollziehen, was die zentrale Aussage ist, als „Was dahintersteckt“ (in jedem Kapitel geboten, hier S. 70ff.). „Dieses Buch deckt 21 bekannte Mythen und Irrtümer auf, die häufig in Büchern, Vorträgen und im TV vorkommen. Das volle Spektrum zwischen Täuschung, unzulässigen Verallgemeinerungen, verdrehten Halbwahrheiten, Falschinterpretationen bis hin zu erfundenen Experimenten wird gescannt und auf unterhaltsame Weise richtiggestellt.“ Ob Sie mit allem einverstanden sind oder an etwas festhalten wollen, weil überzeugt – das liegt natürlich bei Ihnen als Leser & Nutzer! Mir geht es so beim Thema „Negationen“, wenn auch anders begründet als klassisch (S. 111ff..), nämlich Hirnforschung nachvollziehend… So oder so, Sie kommen ins Nachdenken und reflektieren, was evt. unkritisch übernommen ist. Dass die Autoren zudem jeweils empfehlen, wie (anders) mit dem jeweiligen Thema umzugehen sein könnte, sehr fein! Siehe etwa „Drei Tipps für gelungene Worterneuerung“ (S. 36f.) – oder auch „was bleibt“ (zu Schnee-Wörtern S. 109f.). Leser nutze ggf. auch den „Bullshit-Detektor“ (S.189ff.), um sich über den Wahrheits-Gehalt einer Story zu versichern, siehe Studien & Co. HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter