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Blutschatten

Autor Kathy Reichs
Verlag Blessing
ISBN 978-3-896-67621-4

„Der erste Fall für Sunday Night“, eine Ermittlerin mit Macken, die teils an Lisbeth Salander (Millennium-Trilogie von Stieg Larsson) erinnert, teils an Krimi-Klassiker der Pulp-Fiction oder an Krimi-Noir … Sechs Jahre nach ihrem Rückzug aus dem Polizeidienst lässt sie sich aktivieren – den Hintergrund erfährt Leser im Laufe der Geschichte.

Das ist ihre Geschichte
… mit einer Geschichte in der Geschichte natürlich, nämlich jener der Protagonistin, die den Lesern nach und nach behutsam nahe gebracht wird – übel genug ist sie ja: „Sunday Night ist eine Frau mit körperlichen Narben, seelischen Wunden – und Killerinstinkt. Jahrelang lief sie vor ihrer Vergangenheit davon und suchte sich ein Leben, in dem sie niemanden brauchte und nichts spürte. Als ein Mädchen im Chaos einer Bombenexplosion verschwindet, bittet dessen Familie Sunday um Hilfe. Und Sundays Gerechtigkeitssinn und Rachedurst werden geweckt. Ist das Mädchen tot? Hat sie jemand entführt? Falls sie noch lebt, warum kann die Polizei sie nicht aufspüren? Wenn Sunday zurück ins Leben und das verschwundene Mädchen finden will, muss sie sich jetzt endlich ihren eigenen Dämonen stellen.“ Dabei hilft ihr ihr Bruder, ein besonderer, der auch erst ein wenig später vorgestellt wird. Ähnlich mundfaul wie sie selbst, doch sie verstehen einander bestens.

Spezialitäten geboten
Der andere von zwei Menschen, die Sunday an sich heran lässt, ist der Polizist Perry Beaumonde, ihr Ziehvater. Ja, wir befinden uns im Grenzgebiet von USA und Canada – das kennen bekennende Reichs-Fans ja schon von Dr. Temperance Brennan, der Pathologin. Übrigens, ähnlich wie Lisbeth Salander ist auch Sunday Night exzellente Hackerin: Manche Tricks werden ausgebreitet, wie etwa (S.149) das Umgehen einer Password-Forderung: „Ich fuhr den Laptop herunter und wechselte bei gedrückter Steuerung- und S-Taste zum Einzelplatzmodus. Ich gab ein paar Befehle, startete neu …“ und kann ohne Password rein, oha. Die „paar Befehle“ übrigens bleiben verborgen – womit das Ganze diesseits von Cyber-Kriminalität bleibt. Liest sich jedenfalls glaubhaft. Und weil hieraus eine Serie wird, dürfte Sunday erfolgreich sein ;-) … HPR

Hanspeter Reiter